Nach unserem sechsstündigen Zwischenstopp in Oslo, flogen wir weiter und landeten am ‚Lufthavn‘ Evenes. Ein Flughafen so klein und putzig, dass man bei der Bezeichnung schon schmunzeln muss.
Da wir sehr spät ankamen, übernachteten wir hier auch in der Nähe und fuhren am nächsten Tag in Richtung südliche Lofoten nach Moskenes.
Doch bevor wir anfangen euch über die schönen Orte und Landschaften zu berichten, wollen wir euch noch ein paar harte und softe Fakten für die Schule des Lebens mitgeben, die ihr vielleicht brauchen könnt oder auch nicht.
Norweger sind die nettesten Menschen der Welt
Das ist echt so. Und weil das so ist und die Norweger wohl nichts Böses kennen, sperren sie nicht mal ihre Türen ab. Passiert ja eh nix. Deswegen seid auch nett, damit sich das hier nicht ändert.
Lofoten und Vesterålen ohne Artikel
Im deutschen sagt man oft ‚die Lofoten‘ oder ‚die Vesterålen‘. Es hat sich ebenso eingebürgert und wird sich auch nicht mehr ausbürgern lassen. Die Endung –en drückt im norwegischen den Singular aus. Was den Artikel für den Plural dann überflüssig bzw. falsch macht, aber an sich ist es auch egal. Aber wenn ihr Klugscheißern wollt, dann immer ohne Artikel verwenden. Und für eine richtige Aussprache dann die erste Silbe betonen!
E 10 – Die Hauptstraße in Lofoten
Die gesamte Inselkette durchzieht die Europastraße E 10. Sie reicht insgesamt über 880 km von Å i Lofoten bis Luleå in Schweden. Bei unserem Roadtrip benutzten wir immer wieder die E 10; viele der tollsten Blicke und schönsten Strände liegen direkt an der ‘Lofoten-Autobahn’.
Die Orientierung war also sehr einfach, immer nur auf der E 10 nach Süden oder Norden durch viele Tunnel und über noch mehr Brücken und man sieht die schönsten Orte. Genauso toll sind aber auch die vielen Nebenstraßen, die davon abzweigen.
Lofoten und Vesterålen sind Inselgruppen nördlich des Polarkreises
Lofoten besteht aus 80 Inseln etwa 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises und gehört zum Regierungsbezirk Nordland.
Vesterålen besteht aus sechs Inseln und befindet sich nördlicher der Lofoten. Die Inseln gehören zu den Regierungsbezirken Nordland und Troms.
Es herrschen milde Temperaturen
Obwohl sie nördlich des Polarkreises liegen (Vesterålen geht bis 70° nördliche Breite), herrschen dank dem Golfstrom auf beiden Inselgruppen ganzjährig milde Temperaturen.
Mitternachtssonne und Polarnacht
An sich beides Mega. Wer die Mitternachtssonne sehen möchte, sollte von Ende Mai bis Ende Juli kommen.
Im Dezember und Januar ist dann Polarnacht und man ist in der ewigen Dunkelheit gefangen. Jeder wie er es mag.
Das Nordlichter-Paradies
Da der Name ‚Aurora borealis‘ wie eine geheimnisvolle Krankheit klingt, versuchen wir uns generell an der Bezeichnung Nordlichter, Polarlichter oder Lady Aurora.
Nördlich des Polarkreises kann man sie ganzjährig sehen. Natürlich ist es in den Monaten mit Mitternachtssonne deutlich schwieriger. Aber sonst ist es die perfekte Region dafür.
Vor eineinhalb Jahren waren wir im März in Island und hatten sie dort gesehen. Es war nur leider sehr kalt, weshalb wir diesmal den Norden zu einer angenehmeren Jahresszeit besuchen wollten. Und um nachts nicht zu erfrieren.
September war der perfekte Monat. Vielleicht Ende September noch perfekter, da es Anfang September relativ spät dunkel wird. Frieren war nicht und zu unserem großen Glück durften wir die stärksten Polarlichter der letzten 12 Jahre sehen. Wir waren im Himmel.
Die Polarlichter waren für uns beide der Hauptgrund nochmal nach Norwegen zu kommen. Und die Landschaft und blabla natürlich auch.
Mietwagen ist ein Muss
Ohne geht’s nicht. Natürlich ist es egal, ob nun Mietwagen, Camper oder sonst was. Aber ganz sicher ein eigenes Fortbewegungsmittel. Am besten mit Heizung. Busse fahren schon. Aber wer mal auf dem Land gelebt hat, weiß wie schrecklich die Verbindungen sind und hier ist es nicht nur anders, sondern noch viel schlimmer.
Übernachtungen sind im September relativ günstig
Wir hatten unsere Übernachtungen über AirBnB und booking.com gebucht und alle waren erstaunlich günstig. Außer in Reine. Aber da ist generell alles teuer.
Juli und August sind die teuersten Monate und deutlich überfüllter.
Getrockneter Fisch ist eklig
Der Nordmensch isst gerne Fisch. Das weiß man.
Eine Delikatesse der Region ist der getrocknete Kabeljau/Torfisch. Jan fands ok (wie immer sehr diplomatisch), ich fands ziemlich eklig. Schmeckt nach nix und riecht gammlig.
Aber hey. Jedem das seine!
Man kann hier wirklich viel unternehmen
Wir kamen wie schon gesagt hauptsächlich wegen den Nordlichtern und der schönen Landschaft. Wie wir feststellen konnten kann man hier aber auch erstaunlich viel machen: Wandern, Kayak, Bouldern, Tauchen und Baden im Sommer (das Wasser ist bis Ende November oft wärmer als die Außentemperaturen) und im Juli Vögel beobachten.
Wenn das Wetter es zulässt. Wir wollten ein paar Wanderungen machen, die aber wetterbedingt leider ausfielen. Generell ist hier eher das Wetter das Problem. Es macht was es will. In einer Woche hatten wir drei schöne Tage. Da waren wir aber unterwegs. Die anderen Tage waren relativ ungemütlich aber immerhin hat es kaum geregnet.
Überlegt euch also einen Plan B für die ungemütlichen Tage. Wir hatten zum Beispiel in einer Unterkunft eine Sauna, perfekt!
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