Von Foodies und Hipstern leise gehypt, vom Rest irgendwie ignoriert. Die wunderschöne Region Emilia-Romagna in Italien ist vielen irgendwie bekannt und irgendwie kann sich doch keiner so wirklich was darunter vorstellen.
Vor allem wer von Deutschland oder anderen Teilen Mitteleuropas mit dem Auto unterwegs ist, fährt auf dem Weg in Richtung Toskana oder Amalfi Küste hier durch. Man registriert vielleicht noch Bologna an den Autobahnschildern, das wars dann aber auch.
Einige machen wahrscheinlich Urlaub an den Stränden der Region. Die Städte und die Gastronomie (den eigentlichen Schatz der Region) ignorieren sie leider. (Dabei schließen wir uns nicht aus.)
International ist die Emilia-Romagna für ihr Essen bekannt, quasi als letzter Hort für original italienische Küche. Sternerestaurants gibt es eine Menge in der Region. Man muss allerdings keine Unsummen ausgeben um hier königlich zu speisen. Näher gehen wir darauf in einem extra Post ein!
Für ein schönes, langes Wochenende über Ostern zog es uns mit der Familie also in die schöne Emilia-Romagna. Und damit das Essen nicht allzu sehr ansetzt und weil es sich lohnt, sollte man sich die Region und ihre mittelalterlichen Städte ruhig etwas anschauen.
Bologna, meine Stadt!
Was auf unserem Trip überpräsent war, war das Lied ‚Bologna‘ der österreichischen Band Wanda. Ohrwurm Level 5000! Wenn man gerade dachte es ist vorbei, einer deiner Mitreisenden summt ihn sicher wieder vor sich hin.
Trotz eigenverschuldeter akustischer Dauerfolter während der Reise haben wir Bologna als sehr schöne Stadt mit einem tollen Vibe erlebt. Nirgends in Italien ist die Fahrraddichte so hoch wie hier (zumindest nach unserer Wahrnehmung). Liegt womöglich daran, dass Bologna Studentenstadt ist und eins wohl immer zum anderen führt.
Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist die Piazza Maggiore mit ihrer Kathedrale. Wenn ihr Zeit habt, besteigt einen der Türme von Bologna. Von oben hat man einen tollen Blick über die Stadt. Auch die vielen tollen Arkaden findet man sonst nur selten in einer Stadt.
Wir hatten jedoch Hunger und so schlug es uns inclusive ‚Tante Ceccarelli‘-Ohrwurm in die Fressmeile der Stadt, wo wir in der ‚Salumeria Simoni‘ mit viel Amore eine leckere Vorspeisenplatte verdrückten. Ach ja: Der berühmte Ceccarelli Laden selbst bietet wie so viele Läden in der Altstadt unzählige Köstlichkeiten der Region. Und alles sieht so unfassbar lecker aus. Wahnsinn!
Gefühlt haben wir hier natürlich zu wenig Zeit verbracht. Jan und ich denken schon darüber nach, mal alleine übers Wochenende herzukommen und die Stadt etwas intensiver zu begutachten.
Viel Amore für Bologna also!
Ravenna
Nach dem schönen Bologna konnten die anderen Städte nicht so wirklich mithalten. Wobei wir ja eher auf Esstour in der Emilia-Romagna waren und das Sightseeing entsprechend auf ein Minimum verkürzten. Im Nachhinein allerdings war es so oder so genau richtig, denn die Altstädte waren sich doch alle sehr ähnlich.
Nach Ravenna verschlug es uns wegen der achteckigen Basilika de San Vitale aus dem 6. Jahrhundert. Berühmt für ihre Mosaike ist sie eines der wichtigsten frühchristlichen Bauten Italiens. Selbst wenn ihr nicht an Kirchen und so interessiert seid, diese Kirche hier ist wirklich beeindruckend!
Kirche Sant’Apollinare in Classe
Wir wollen euch nicht langweilen, aber auch diese hier ist besonders und Sehenswert.
Die Kirche Sant’Apollinare in Classe, einem Vorort vor Ravenna ist ebenfalls berühmt für ihre vielen Mosaiken.
Marina di Ravenna
Gott sei Dank ist es mit dem furchtbaren Kirchen-Sightseeing jetzt vorbei. Weiter ging es für euch an die Marina di Ravenna, wo wir uns in der MO.WA Bar erst Mal Drinks gönnten, um das ganze an Kultur zu verdauen.
Sehr, sehr gute Bar. Gute Stimmung für einen Sonntagabend!
Ferrara, Parma, Modena
Die drei Städte hier fassen wir zusammen. Nicht falsch verstehen: sie sind alle schön und goldig. Am Ende des Tages sehen die Altstädte jedoch alle gleich aus (wunderschön). Unerwartetes passiert also nicht.
Wenn ihr Zeit habt, macht ruhig eure Abstecher hierher. Ihr verpasst allerdings auch nicht viel.
Erwähnenswert wäre wenn dann noch die schöne Wasserburg in Ferrara.
Comacchio
Ganz im Gegenteil dazu hatte es uns in Comacchio besonders gut gefallen. Comacchio ist eine Kleinstadt der Provinz Ferrara und sieht aus wie eine kleine Version von Venedig. Sie ist berühmt für ihre ‚Trepponti‘ Brücke und wie wir finden ist sie wirklich sehr fotogen.
An einem schönen Ostersonntag ist natürlich besonders viel los und auch die Italiener lassen sich es nicht nehmen, ihren Tag hier zu verbringen. Die Region ist berühmt für ihre Aalgerichte, die man in einem der zahlreichen Restaurants probieren kann.
Torrechiara
18km von Parma entfernt befindet sich die beeindruckende Burg Torrechiara. Leider hatte sie schon geschlossen, als wir ankamen und leider waren wir auch zu früh da um in dem wohlempfohlenen Restaurant ‘Taverna di Castello‘ zu speisen.
WIR haben das also vergeigt, IHR allerdings plant euren Besuch besser und habt dann auch was von der eigentlich beeindruckenden Burg.
San Giovani di Persiceto
In der Nähe dieses Ortes befand sich unsere Unterkunft und eigentlich hatten wir den Ort gar nicht so sehr auf dem Schirm. Eines der Restaurants, welches wir vorher raussuchten, befindet sich in diesem Ort. Wir kamen also lediglich mit kulinarischen Absichten.
Nach dem üppigen Essen jedoch bietet sich ein Verdauungsspaziergang an, weshalb wir dann doch noch etwas durch den Ort flanierten und feststellen mussten, dass es hier tatsächlich sehr schön ist. Sowohl abends als auch tagsüber.
Wie ihr seht, gibt es in der Emilia-Romagna mehr als genug zu sehen. Dabei haben wir nur etwas an der Oberfläche gekratzt.
Damit es den Rahmen von einem Post nicht sprengt, gibt es das Thema Kulinarik in einem Extra-Post.
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