Ja, es war kurz. Ja, wir hätten so gerne noch mehr Zeit in hier verbracht. Weil drei Tage einfach nicht genug sind für das schöne Andalusien. Und weil wir einfach nicht genug bekommen von leckeren Tapas!
Andalusien mit seinen wunderschönen Dörfern und Städten, seiner bedeutenden Geschichte, der maurischen Architektur und den weiten kargen Landschaften hat sich innerhalb von drei Tagen in unsere Herzen katapultiert.
Schon in Deutschland beschlossen wir, dass wir nach unserer Hochzeit an der Algarve noch ein paar Tage für uns alleine haben zu wollen. Es ist nicht jedermanns Sache, aber der kurze Trip fühlte sich an wie ein Flash. Wie heißt es so schön: In der Kürze liegt die Würze!
Drei Tage Andalusien
Für viele wäre es viel zu wenig Zeit, als dass sie sich die Mühe für so einen kleinen Roadtrip machen würden. Naja, wir machen uns sehr gerne die Mühe.
Natürlich haben wir es nicht geschafft, alles zu sehen. Das Beamen wurde leider noch nicht erfunden und vieles muss man eben zu Fuß erkunden, wenn man etwas sehen möchte.
Es geht in Andalusien nicht nur um das klassische Sightseeing. Davon hat die Region natürlich viel zu bieten. Es geht vor allem um das andalusische Lebensgefühl. Sonne, Tapas, Sangria, maurische Archtitektur – Klischees, die wir gerne mitmachen.
Andalusische Städte und Sightseeing sollte man im Hochsommer vermeiden. Die Gefahr umzukippen, ist einfach zu groß. Wir waren Ende Mai hier und können es sicher empfehlen.
Mit diesem Post zeigen wir euch, was man alles in drei Tagen Andalusien sehen kann!
Mietwagen
Doch davor noch eins: ein Mietwagen ist natürlich ein Muss. Wir hatten unseren Mietwagen in Faro (Portugal) gemietet und zuvor angegeben, dass wir für ein paar Tage über die Grenze nach Spanien wollen. Diese Angabe ist ein absolutes Muss, weil Versicherungen im Falle eines Unfalls die Kosten sonst nicht übernehmen. Für den Grenzübertritt muss man zahlen. In unserem Fall um die 30€.
Lohnt sich deswegen, weil Mietwagen Buchungen in Faro deutlich günstiger sind als in Spanien. Selbst wenn man noch die Überfahrt in ein anderes Land bezahlen muss. Für uns war es auch deutlich günstiger über Faro wieder zurückzufliegen.
Wenn Geld also für euch eine Rolle spielt, könnt ihr viel sparen, wenn ihr euch vorab erkundigt und entsprechend plant. Die Preise für Grenzübertritte können je nach Mietwagen Anbieter variieren.
Sevilla
Unser erster Stopp war Sevilla. Für die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt gibt es noch einen extra Post, da dieser sonst unendlich lang werden würde.
Also Sevilla. Frühnachmittags angekommen, brachten wir erst mal unser Gepäck ins Hotel. Und zwar in das schönste, was es vielleicht in dieser Preisklasse gibt. Über booking.com fanden wir das wunderschöne Zaida Hotel. Es befindet sich in der Altstadt Sevillas und wurde nach einer maurischen Prinzessin benannt, die König Alfons VI von Kastillien ehelichte. Es war seine fünfte Ehe, muss man wissen!
Es handelt sich um einen ehemaligen, restaurierten andalusischen Palast im Ne0-Mudéjar-Stil. Die Zimmer sind für ein kleines Hotel sehr großzügig und einfach eingerichtet, das Personal ist sehr freundlich und die Zimmer sehr sauber. Außerdem war ein Parkhaus in der Nähe, mit welchem das Hotel für ihre Gäste einen günstigen Deal ausgemacht hatte.
Das Hotel Zaida können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Auch weil es selbst irgendwie eine kleine Sehenswürdigkeit war.
Dass ihr eure Sightseeing Tour durch die Stadt immer wieder stoppen solltet, um die vielen leckeren Tapas zu kosten, ist wohl selbstverständlich. Das betrifft auch die Hausweine. Preislich könnt ihr viel sparen, wenn ihr nicht in der Nähe der Plaza de España oder der Kathedrale isst.
Moral von der Geschicht, ohne Eis geht es nicht!
In Sevilla entdeckten wir eine neue Eissorte, die es in unsere Eissorten Liste geschafft hat. Als wir vor einem Jahr Lavendel-Eis entdeckten, dachten wir, es wäre nicht zu toppen. Wir wurden in Sevilla eines besseren belehrt und wurden Zeugen von unfassbar gutem Turrón Eis.
Anlass: Die unendliche Schlange vor dem Alcazár Palast. Was wir aus unserem Sevilla Aufenthalt gelernt haben: Mit einem Eis in der Hand ist keine Schlange der Welt zu lang. Die Zeit verging wie im Flug.
Granada
Unser zweiter Stopp hieß Granada. Wir waren mittags da und hatten auf jeden Fall mehr Zeit. Diese hatte uns auch wirklich gereicht.
Unser Hotel befand sich in der Altstadt in der Nähe der Kathedrale. Hauptsächlich waren wir natürlich wegen der Alhambra hier, wurden aber Zeuge dessen, wie schön und doch unterbewertet diese Stadt eigentlich ist.
Eigentlich müsste ich es nicht jedes Mal wieder erwähnen, aber: Tapas, Tapas, Tapas. Dazu Wein, Wein, Wein. Ok, Wasser trinken darf man nicht vergessen. Vor allem wenn man den ganzen Tag unterwegs ist. Der borstige Charme uriger andalusischer Männer war hier deutlicher zu spüren als in Sevilla. Ich liebe Spanien!
Was man hier gemacht haben sollte: Neben Essen und Alhambra auf jeden Fall sich im schönen Albaicín verlaufen und über das furchtbare Kopfsteinpflaster zu fluchen.
Ronda
Wenn wir es vorher gewusst hätten, dann hätten wir für Ronda mehr Zeit eingeplant. Am dritten Tag wollten wir nach Cádiz und machten einen Stopp in Ronda. Es lag auf dem Weg und die Aussicht auf die Puento Nuevo reizte uns schon sehr.
Die Brücke umspannt die 120m tiefe Schlucht El Tajo und sie verbindet die Altstadt (La Ciudad) und den jüngeren Stadtteil (El Mercadillo). Die Puente Nuevo wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Es ist eine Steinbrücke mit drei Torbögen.
Die Stierkampfarena hat uns nicht so interessiert. Aber für die, die es wissen wollen: Ja, es gibt eine. Für Ronda ist die Arena sehr wohl wichtig, da sie eine der wichtigsten Städte für Stierkämpfe ist.
Was einem aber irgendwie keiner erzählt: Die Altstadt von Ronda und die Aussicht rundherum auf das Umland und weiße Dörfer sind wunderschön. Gerne wären wir hier länger geblieben.
Cádiz
Unser eigentliches Ziel an diesem Tag und die letzte Station für unsere Tapasorgien. Mit Sangria natürlich. Aber klar, nur für mich. Jan musste fahren!
Eigentlich hat Cádiz so gesehen nichts Besonderes. Keinen Alcázar, keine Alhambra. Aber dafür eine schöne Altstadt mit einem tollen Flair.
Die Lage am Meer, der schöne Platz mit der riesigen Kathedrale (auf den Torre Poniente Turm sind wir nicht rauf) und die tollen Gassen machen Cádiz zu einer sehr sympathischen Stadt.
Man merkt: Studenten und deutsche Rentner können hier sehr gut nebeneinander. Viele schwäbelnde Rentner waren unterwegs. Insgesamt aber hat die Stadt durch die vielen Studenten aus aller Welt, internationales Flair.
Für Geschichtsinteressierte gibt es in Cádiz natürlich noch mehr zu entdecken, wie zum Beispiel das römische Theater von Cádiz. Aber wir wollten den Tag genießen.
Nennt mich einen Romantiker, aber am meisten gefallen hat mir das schöne Nachmittagslicht über der Stadt. Von der Hafenpromenade hat man einen tollen Blick – sowohl auf die Altstadt, als auch auf die schöne Farbe des Meeres. Vielleicht verklär ichs jetzt auch nur, weil es unser letzter Tag war. Trotzdem war es traumhaft schön.
Zum krönenden Abschluss gönnten wir uns noch ein paar Tapas, bevor es zurück nach Faro ging.
Was haltet ihr von solchen Kurztrips? Wäre euch das zu anstrengend? Was hättet ihr hinzugefügt oder weggelassen?