Bei Dänemark denkt jeder erst mal an Kopenhagen. Wir auch! Warum besuchten wir also erst Aarhus statt ihre viel coolere große Schwester? Erstens wissen wir noch nicht, ob wir sie viel cooler finden. Das wird sich in Zukunft noch zeigen.
Und zweitens hatte mir eine Freundin von einem tollen Museum namens ARoS erzählt. Gegoogelt, gefunden, gestaunt und unseren Norddeutschland-Roadtrip auf Dänemark ausgeweitet!
Dänemark ist teuer
Gleich zu Beginn das Thema Geld. Spielt beim Reisen für Europäer oft keine Rolle. Nicht-Skandinavier in Skandinavien könnten einen kleinen Schock bekommen, wenn ihnen nicht klar ist wie groß die Preisunterschiede sind.
Im Vergleich zu Deutschland (und natürlich vielen anderen Ländern) ist Dänemark unfassbar teuer. Man hat zwei Möglichkeiten: Man informiert sich vorher, wo es einigermaßen günstig ist und wie man generell Geld sparen kann. Zum Beispiel durch Ermäßigungskarten etc. oder man spart ein bisschen Geld davor und kann es sich richtig gut gehen lassen.
Die Studentenstadt soll ein tolles Nachtleben haben. Bei den Barpreisen hier kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sich hier irgendwer betrinkt?! 7€ für ein Bier? Meine Güte!
Aarhus hat einige Sterneköche. Wer allerdings nicht vorhatte, bei diesen zu Speisen, sollte auch auf die ‚normalen‘ Restaurantpreisen vorbereitet sein. Auch schon teuer. Wir sind einmal Essen gegangen. Ansonsten sind To-Go-Snacks angesagt!
Da die Dänen mehr verdienen als wir, denken sie wahrscheinlich anders. Im Vergleich zu Deutschland sind es aber wirklich Welten.
Kulturstadt Aarhus
Jetzt der schöne Teil: Aarhus ist die zweitgrößte Stadt Dänemarks und hat den Ruf, Kopenhagen in Sachen Kultur große Konkurrenz zu machen. Es gibt einige Museen, eine Konzerthalle und viel stylische, moderne Architektur neben alten Gebäuden zu bewundern.
Die Kritik, Aarhus wachse unkontrolliert und wäre ‚unharmonisch‘ geworden, können wir nicht nachvollziehen. Wir fanden die Stadt super und die jährlich drei Millionen Besucher können das wohl auch bestätigen.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt haben wir weiter unten aufgelistet.
Vorbildliche nordische Länder
Ähnlich wie in Amsterdam, ist das Fahrrad sehr beliebt. Die Infrastruktur dafür ist vorhanden und wird auch fleißig genutzt. Das merkt man auch an der Luft der Küstenstadt: Sie ist sauber! Es gibt in der Stadt an verschiedenen Orten Fahrradverleihstände. Für umgerechnet drei Euro kann man sich eins zeitlich unbegrenzt ausleihen und an einem beliebigen Stand wieder zurückbringen.
Wer nicht mit dem Fahrrad fahren möchte: Wir haben fast alles zu Fuß gemacht. Es war anstrengend. Dafür konnten wir aber umso mehr sehen.
Für einen weiteren Aarhus-Trip werden wir sicherlich nach Fahrrädern Ausschau halten.
Platz 13 der New York Times Liste für 2016
Nicht nur wir wissens: Bis zur New York Times hat es sich umgesprochen, dass diese Stadt der Hammer ist. Aarhus schafft es auf Platz 13 der Liste ’52 places to go in 2016‘. Hier erfahrt ihr mehr!
Sehenswürdigkeiten in Aarhus
Bei den folgenden Sehenswürdigkeiten würden wir für Aarhus ein bis zwei Nächte einplanen. Zwei Nächte sind wahrscheinlich angenehmer. Je nachdem was man alles in welchem Tempo sehen möchte!
Aktuelle Öffnungszeiten und Preise findet ihr auf der Homepage von Visit Aarhus.
ARoS Aarhus Kunstmuseum
Dieses Museum war der ausschlaggebende Grund nach Aarhus zu kommen. Gut, also wenn wir nicht eh schon nach Norddeutschland gefahren wären, dann hätte das mit Aarhus auch nicht geklappt.
Egal! Das ARoS wurde 2004 eröffnet und hat seinen Fokus auf Gegenwartskunst. Es ist das erste dänische Kunstmuseum außerhalb Kopenhagens. Der Eröffnung ist ein Zwist zwischen den beiden Städten vorangegangen.
Allein die Architektur des Gebäudes beeindruckt: Es fängt innen mit dem Treppenturm an. Das Museum hat sechs Stockwerke und beinhaltet Gemälde, Skulpturen, Videos, Zeichnungen und Photographien.
Am bekanntesten ist das Museum aber für sein Dach mit dem ‚Your rainbow panorama‘, ein farbiger Glaspavillon mit rundum Panorama. Abgesehen von der Aussicht ist es der perfekte Ort für Selfies.
Außerdem: Boy. Der riesige Junge im untersten Geschoss ist ein Dauergast. Er könnte vielleicht weniger schüchtern sein. Allerdings wäre ich wohl auch etwas in der Defensive wenn ich da so nackt rum sitzen würde.
Mega war der Raum mit den bunten Nebeleffekten. Leider habe ich den Namen vergessen oder ob der Raum überhaupt einen Namen hat. Da müsst ihr rein. Passt aber auf, dass ihr nicht jemandem rein rennt. Mir ist das einige Male passiert. Mit Glück haben wir uns nicht die Nasen gebrochen oder vor Schreck einen Herzinfarkt bekommen.
Absolute Empfehlung für das ARoS Aarhus Kunstmuseum!
Den Gamle by
Hier handelt es sich um ‚Die Alte Altstadt‘, ein Freilichtmuseum mitten in Aarhus. Es wurde 1914 eröffnet und seither ständig weiterentwickelt. Es ist das älteste Freilichtmuseum seiner Art.
Historische Häuser in ganz Dänemark werden abgebaut und hier wieder aufgebaut. Einerseits werden dadurch Gebäude gerettet, die sonst abgerissen worden wären. Andererseits wird so der Alltag der dänischen Stadt der letzten Jahrhunderte präsentiert.
Die Fachwerkhäuser sind total putzig und entlang des Flusses Au angelegt. Es stehen mehr als 75 historische Gebäude hier. Das älteste stammt aus dem 17., ein paar wenige aus dem 20. Jahrhundert.
‘Sea Pink by Marc Moser’ und das ‘Iceberg housing project’ am Hafen
Dass diese riesige Sonnenbrille nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt versteh ich nicht. Im Rahmen der Ausstellung ‚Sculptures by the sea‘ steuerte der Schweizer Künstler Marc Moser diese 5 Meter große, Wayfarer Sonnenbrille mit rosafarbenen Gläsern bei. Mittlerweile wurde es zu einem Wahrzeichen von Aarhus erklärt.
In der Nähe befindet sich eine Strandbar, die wohl nur bei sommerlichen Temperaturen öffnet. Also Anfang August anscheinend nicht mehr.
Im Hintergrund, nicht weit von der ‚Sea Pink‘ befindet sich das ‚Iceberg housing project‘, Traumwohnungen in Form von Eisbergen. I-Tüpfelchen sind die blauen Glasflächen der Balkone auf dem weißen Gebäude. Dies soll den arktischen Einfluss betonen.
Generell ist die Gegend um den Hafen sehr schön. Den Häusern nach zu urteilen, wahrscheinlich eine sehr teure Gegend!
Åboulevard an der Aarhus Å
Teure Gastro mit Outdoorsitzen meets modernes Design am Flussverlauf Aarhus Å. Klingt bescheuert, ist aber so. Hier kann man schlendern, was trinken, was essen oder einfach nur chillen.
Nicht weit von hier kann man in Geschäften aus aller Welt shoppen!
St. Clemens-Dom zu Aarhus
Die größte Kirche in Aarhus ist dem Seepatron der Stadt, dem Heiligen Clemens geweiht und stammt ungefähr aus dem 12. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert brannte der Dom nieder und wurde im 15. Jahrhundert wieder aufgebaut. Sieht richtig schön pompös aus.
Müssten wir Aarhus beschreiben, würden wir die folgenden Adjektive verwenden: Stylisch, modern, dänisch!
Aarhus wird wahrscheinlich immer etwas untergehen neben Kopenhagen. Leider. Setzt Aarhus auf eure Bucketlist und überzeugt euch selbst! Wir für unseren Teil sind sehr begeistert!