Nach dem Abi haben viele erst mal nur eines im Kopf: Weg von hier! Einfach mal abschalten und das am besten möglichst weit weg von zuhause. Manche machen Work&Travel. Für mich sollte es nur ein Urlaub sein (im Gegensatz zu anderen, wusste ich ja schon was ich danach studieren wollte).
Warum ist Neuseeland ein Abi-Klassiker? Weil es für deutsche Kids das am weitest entfernteste Ziel ist. Es liegt tatsächlich geographisch genau auf der anderen Seite der Erdkugel.
Die Entfernung alleine ist aber nicht der einzige Grund. Auf einer Fläche so groß wie das frühere Westdeutschland gibt es die unterschiedlichsten geographischen Gegebenheiten: Vulkane, Gletscher, Hochgebirge, sanfte Hügellandschaften, Traumstrände, Fjorde, Buchten, Steilküsten und nicht zuletzt auch schöne Städte.
Exotische Tiere findet man hier genauso wie stinknormale Schafe. Genau genommen waren es mit 40 Mio. zehnmal so viele wie Menschen. Mich würde es nicht wundern, wenn sie irgendwann einmal ein Wahlrecht bekommen würden. Ganz besonders hervorheben möchte ich aber die Kiwis: die Früchte, die Vögel und die Einwohner!
Mit meiner jetzt Ex-Freundin und einer Freundin von ihr flogen wir also für sechs Wochen auf die andere Seite des Erdballs. Länger als sechs Wochen wollten/konnten wir nicht, weil es auch so schon teuer genug war 😉 Work and Travel hätte einen längeren Aufenthalt ermöglicht. Wir hatten aber keine Lust auf Work! Übrigens: Mit zwei Mädls unterwegs zu sein war nicht so schlimm, wie es sich manche vielleicht vorstellen. Im Gegenteil: Es war sogar sehr chillig!
Der Flug war 1300€ teuer. Heute bekommt man diesen bestimmt etwas günstiger. In einem anderen Artikel erwähnten wir die Benachteiligung junger Menschen bei Mietwagenbuchungen. Auch in Neuseeland zahlt man unter 25 Jahren drauf und so war auch das kein billiger Spaß.
Zum Glück waren dann wenigstens die Hostels relativ günstig, da wir im neuseeländischen Winter, also in der Nebensaison, dort waren. Wetter war aber meistens super, zwar kein Badewetter, aber perfekt, um alles zu erkunden und oft sogar strahlender Sonnenschein.
Insgesamt war der Urlaub also durchaus teuer. Dank häufiger Selbstversorgung in den Hostels hielten sich die Kosten in Grenzen, so dass wir es uns auch als Abiturienten leisten konnten. Während meiner Schulzeit arbeitete ich nebenbei und konnte einiges sparen; zusammen mit etwas Unterstützung von Eltern und Großmutter war es also gut möglich. Soviel zur der Finanzierung der Reise!
Wir erkundeten jeweils knapp die Hälfte der Zeit die Nord- bzw. Südinsel dieses wunderschönen Landes. Die Herr-der-Ringe-Filme, die ein paar Jahre zuvor in den Kinos liefen, haben natürlich den Mythos Neuseeland noch erhöht. Meine Reiselust wurde damit natürlich geweckt bzw. extrem verstärkt; dank meiner Eltern bin ich zuvor schon in Europa und den USA rumgekommen.
Die erste Fernreise alleine war aber natürlich etwas Besonderes und ich kann sie jedem Abiturienten (oder eigentlich auch jedem) ans Herz legen.
Mehr zu Neuseeland findet ihr hier: Nordinsel, Südinsel und eine Routenempfehlung. Letztere zeigt euch, was man in sechs Wochen schaffen kann.
Würde mich freuen, von euch zu hören, wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt! Vielleicht haben sich die Zeiten ja auch geändert!