Sightseeing in Stockholm, eine Kreuzfahrt im Schärengarten sowie die (ehemalige) europäische Kulturhauptstadt Turku– Klingt nicht schlecht für einen Kurztrip, oder? Könnte man wahrscheinlich bei einem Spezialanbieter inklusive Anreise für gut 1000€ buchen.
ODER: Man macht es wie ich im Jahr 2010 – Low Budget in Skandinavien.
Große Wünsche, kleines Budget, Solo Travel
Es war mein erster Trip alleine. Zumindest teilweise. Stichwort Solo Travel!
Der Ausgangspunkt: Ein sehr guter Freund von mir machte in der Zeit ein Auslandssemester in Turku und ich wollte ihn besuchen. Wie es so vielen von uns geht, wollte ich natürlich so viel wie möglich sehen, wenn ich schon mal dort war. Leider hatte ich wegen der Uni aber nicht sonderlich viel Zeit. Außerdem war mein Budget studententypisch eher klein.
Mit ein bisschen Recherche konnte ich aber ein tolles Programm zusammenstellen. Viel gesehen, sehr interessant, relativ günstig. Und das im August, fast noch zur Hauptsaison. Wetter war nordisch-durchwachsen, insgesamt aber oft sehr schön.
Billigflieger
Flug mit Ryanair nach Stockholm: Da mir Handgepäck für ein paar Tage reichte, zahlte ich nur knapp 40€ für den Hin- und Rückflug. Dass der Flughafen in Skavsta auch Stockholm genannt wird, ist eigentlich ein Witz. Schließlich ist er über 80 km davon entfernt. Die Busverbindung ist aber gut und komfortabel und kostet auch nicht viel.
Übernachtung in Stockholm
In Stockholm hatte ich eine Nacht im ‚Hotel Gamla Stan/Best Hostel Old Town‘ reserviert. In einem 4er Dorm mit Dusche auf dem Flur zahlte ich knapp 30€. Das klingt natürlich erstmal viel…
Das Hostel ist aber sehr schön, in einem top renovierten Altbau mitten in Gamla Stan gelegen. Sauber, freundliches Personal und sogar ein kleines Frühstück dabei. Für Stockholm also ein echtes Schnäppchen. Außerdem noch so ein Blick auf Södermalm vom Fenster aus:
Sightseeing in Stockholm
Dann hatte ich eineinhalb Tage Zeit für Sightseeing. Vom Ausgangspunkt Altstadt (Gamla Stan) ging ich nach Östermalm, den Strandvägen entlang.
Von dort dann auf die Insel Djurgarden, die ich komplett umrundete. Einiges zu gehen, aber wunderschöne Natur, ganz in der Nähe der Innenstadt.
Am westlichen Ende ist der bekannte Vergnügungspark Gröna Lund, von wo ich mit der Fähre nach Gamla Stan zurück fuhr.
Am nächsten Tag noch einmal in die Gassen der Altstadt und zum königlichen Schloss, wo ich pünktlich zur Wachablösung kam.
Im Süden liegt dann Södermalm, das alte Arbeiterviertel. Hier findet man schön renovierte, alte Häuser und hat einen tollen Ausblick auf Gamla Stan und die Schären.
Essen und Trinken in Stockholm
Essen und Trinken war, wie erwartet, extrem teuer. In Restaurants kostete schon ein Sandwich über 10 Euro. War aber dafür auch sehr lecker. Das einzige bezahlbare alkoholische Getränk ist Lattöl (leichtes Bier), das aber nicht wirklich nach Bier schmeckt. Normales ‚Öl‘, Wein oder Schnaps sind quasi unbezahlbar in ganz Skandinavien. Und ich übertreibe hier nur leicht…
Sehr positiv ist die Kaffeekultur. Bestellt man eine Tasse (sehr guten) Kaffee, bekommt man meist mindestens einmal angeboten, die Tasse gratis wieder aufzufüllen. So kann man sehr gemütlich auch längere Zeit in Cafés verbringen.