Aus politischen Gründen ist dieses Land im Moment in aller Munde und fällt dabei nicht gerade positiv auf. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es sich um ein landschaftlich wunderschönes und historisch sehr interessantes Land handelt.
Die türkische Küche ist sehr vielfältig und ähnlich wie die Türkei überhaupt durch die Einflüsse der unterschiedlichsten Völker geprägt. Hier kommen also sowohl die Augen, als auch der Magen voll auf ihre Kosten.
Während die Strände im Sommer überfüllt sind mit In- und Ausländern und bei den Sehenswürdigkeiten wahrscheinlich ein Weiterkommen kaum möglich ist, konnten wir Anfang Oktober die meisten Orte in Ruhe besichtigen.
Wir verbrachten eine knappe Woche in der Westtürkei mit fester Unterkunft in Izmir. Die Zeit war mehr als ausreichend für das, was wir sehen wollten. Die Temperaturen lagen tagsüber immer um die 25-30°C. Kurz: Die perfekte Zeit!
Izmir
Izmir hat über vier Millionen Einwohner und ist die drittgrößte Stadt der Türkei. Sie war früher unter dem griechischen Namen Smyrna bekannt. Ihre Geschichte geht bis in die Antike zurück und wechselte aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage mehrfach ihre Eroberer.
Viele klassische Sehenswürdigkeiten gibt es hier nicht zu sehen. Es ist eher das Flair der Stadt direkt am Hafen, das die Menschen anzieht. Der Sonnenuntergang hier war eine Augenweide.
Die Wahrzeichen der Stadt sind der Uhrturm (Saat Kulesi) am Konakplatz und das Atatürk-Denkmal am Platz der Republik (Cumhuriyet Platz).
Die Bevölkerung Izmirs wird im Vergleich mit dem Rest der Türkei als weltoffen und säkular beschrieben.
Pamukkale
Kennt man aus unzähligen Bildern. Übersetzt bedeutet Pamukkale ‚Baumwollburg‘ oder ‚Watteburg‘ und verdankt ihren Namen ihrer Optik.
Die Kalksinterterrassen ziehen jedes Jahr viele Touristen an. Leider haben sie dadurch auch viel gelitten, weshalb das Baden nur noch in den künstlich angelegten Pools erlaubt ist.
Pamukkale gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Nicht weit von hier befindet sich die antike Stätte Hierapolis mit seinem großen Theater.
Ephesos
Hier handelt es sich um eine Stadt aus vorgriechischer Zeit. Sie war eine der größten, ältesten und bedeutendsten Städte in Kleinasien und lag zur Zeit der Antike noch direkt am Meer.
Die heutigen Ruinen liegen etwa 70km südlich von Izmir. Es gehört mit zum UNESCO Weltkulturerbe und zieht täglich Busladungen voll mit Touristen an.
Mit vielen anderen Touristen geht es die Kuretenstraße entlang. Das Bildungsbürgertum Europas reibt sich hier die Hände. Man kann es ihnen nicht verübeln.
Wenn man vor der Celsus-Bibliothek oder dem Hadrianstempel steht, sich es vielleicht sogar im Großen Theater gemütlich macht und einem dann bewusst wird, wie alt dieser Steinhaufen hier ist, ja dann wird vielleicht der Hype drum etwas klarer.
Wirklich beeindruckend und sehenswert! Auch in der Nebensaison war hier gut was los. Rentner haben eben immer Zeit!
Ceşme
Hier handelt es sich um den vielleicht schönsten Ferienort der Türkei. Er liegt etwa 80km südwestlich von Izmir. Viele Türken haben hier ihre Ferienhäuser.
Der Ilica Strand mit dem glasklare Wasser und das schöne Blau des Meeres sind möglicherweise ein Argument. Manche hier nennen es das Miami Beach der Türkei. Wir wissen natürlich nicht, wie ernst das gemeint war.
Ein anderes ist aber der griechisch geprägte Ort selbst, mit der osmanischen Burganlage und den 15 Brunnen, die über die Stadt verteilt sind. Ceşme bedeutet im Übrigen Brunnen.
Kuşadasi
Die ‚Vogelinsel‘ ist ebenfalls ein Ferienort, etwa 100km südlich von Izmir. Kuşadasi existiert seit der Antike und war zeitweise Handelszentrum der Republiken Venedigs und Genuas. Anfang des 15. Jahrhundert kam es dann unter osmanische Herrschaft.
Viele Türken, aber auch Ausländer haben hier ihre Ferienhäuser. Vor allem englische Urlauber scheinen aufgrund der hohen Pubdichte auf ihre Kosten zu kommen.
Was gehört eurer Meinung nach noch auf eine Westtürkei Liste? Schreibt uns und erzählt uns, was ihr verpasst habt.