TravAgSta

Ein kurzer Roadtrip in den Norden Israels!

Lake Tiberias, Israel

Schon in Deutschland wussten wir, dass wir während unserer Israel Reise auf jeden Fall noch den Norden des Landes sehen möchten und planten einen kleinen Roadtrip mit ein.

Unsere Erfahrungen hätten unterschiedlicher gar nicht sein können und dafür feiern wir dieses Land umso mehr.

Wir haben Caesarea noch mit in den Post gepackt, weil wir nicht wussten, wohin sonst damit. Es war unsere letzte Station und gehört nicht so wirklich zum Norden Israels. Zur Info!

Bahá’í Gardens in Haifa

In Haifa waren wir nicht lange. Wir sind lediglich her um den wunderschönen Bahá’í Gärten zu sehen. Es war nicht leicht einen Parkplatz zu finden, da hier die Menschen hier busweise ausgespuckt werden. Nichtsdestotrotz war es den Blick wert. Eintritt für den Blick von oben ist kostenlos. Eine Besichtigung der Gärten selbst ist nur mit vorheriger Anmeldung und Führung möglich. Uns reichte aber sowieso der Blick von oben.

Acre/Akko

Nördlich von Haifa befindet sich die ‚arabischste‘ Stadt Israels. Es ist eines der ältesten Städte der Welt, geostrategisch schon immer von Bedeutung gewesen und entsprechend von einer langen Mauer umgeben.

An die Altstadt grenzt die Neustadt. Die Neustadt wird hauptsächlich von Juden bewohnt, während in der Altstadt fast nur Araber leben. Sie wird deswegen auch als die ‚arabischste Stadt‘ Israels bezeichnet.

Und sie erfüllten leider alle Klischees. So schön die Altstadt war, so sehr haben es uns die Einheimischen etwas madig gemacht, um es milde auszudrücken. Von Frauen wurde ich extrem böse angesehen, von den Männern und Halbstarken begafft. So sehr, dass es zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einer Person kam, da es hier wohl okay ist eine Frau wie ein Stück Fleisch zu behandeln, wenn diese sich nicht verschleiert.

Unseren Acre Besuch haben wir entsprechend vorzeitig abgebrochen und sind stinksauer weitergefahren.

Würden wir einen Acre Besuch trotzdem empfehlen? Entscheidet selbst. Wir haben uns nicht wohlgefühlt und möchten diese Erfahrung ungern wiederholen. Falls wir wirklich unerwünscht waren, war das die richtige Art es zu zeigen. Schade, um das eigentlich sehr schöne Acre.

See Genezareth

Während der Fahrt von Acre zum See Genezareth fuhren wir durch deutlich grünere Gefilde und ich beruhigte mich langsam wieder. Als wir dann ankamen, checkten wir in unsere Unterkunft ein und machten uns direkt auf den Weg zum vielleicht friedlichsten Ort der Welt. (So friedlich, dass wir nichts von den Bombenangriffen in den Golanhöhen mitbekommen hatten.)

Das Lustige war, dass ich dachte mir würde Acre viel besser gefallen (nach allem was ich darüber gelesen hatte) und der See Genezareth mich des Todes langweilen. Und dann ist es genau das Gegenteil. Die Menschen waren alle soooo nett, es war schön ruhig und das Essen war auch vorzüglich. Natürlich bestellten wir uns jeder eine Form des Sankt-Peterfisches. Das ist der Fisch, den Jesus damals bei der wundersamen Brotvermehrung an 5000 Menschen verteilt hat. Ähm, ja! Ein Muss, wenn man mal hier ist und eh nur eine Nacht hat. Restaurants gibt es direkt am Seeufer genug und sie bieten alle das Gleiche an.

Der See Genezareth und die Umgebung spielen eine wichtige Rolle im Neuen Testament. Entsprechend ist die Anzahl der christlichen Besucher besonders hoch. Vor allem gläubige Amerikaner konnten teilweise nicht fassen wo sie gerade sind. (Ja, wir beobachten Menschen). Leider konnte niemand von uns wie Jesus übers Wasser laufen. Im See wurde Jesus außerdem getauft und am nördlichen Ufer ist der Berg der berühmten Bergpredigt.

Der Sonnenaufgang war allererste Sahne! Auch im Nachhinein können wir gar nicht fassen wie schön er war. Wir waren mit ein paar wenigen die einzigen, die sich das morgens um 6 Uhr antaten. Bei dem Anblick ist man allerdings schnell hellwach!

Wichtig und gut zu wissen ist auch: Der See Genezareth ist das größte Süßwasserreservoir Israels. Von hier aus wird eigentlich das ganze Land versorgt. Mittlerweile schrumpft der Wasserspiegel aber soweit ab, dass man sich bereits Gedanken um Alternativen macht.

Als Erholungsurlaub bietet sich der See Genezareth auf jeden Fall an. Aber auch wer nicht so lange da ist, sollte zumindest eine Nacht hierbleiben, gut essen und sich den Sonnenaufgang ansehen.

Nazareth

Und noch so ein biblischer Ort. Laut der Bibel sollen hier Maria und Josef gelebt haben. Erzengel Gabriel hat Maria hier die Geburt Jesus angekündigt, bevor diese im Anschluss nach Bethlehem zogen. Dort wurde er geboren. In Nazareth jedoch soll er dann aufgewachsen sein.

Die Katholische Verkündigungsbasilika, die heute hier steht, ist, wie der Name es schon sagt, diesem Anlass gewidmet. Sie soll in etwa auf der Höhe der Verkündigung stehen und ist mit eines der schönsten Kirchen, die wir bisher gesehen haben. Sie ist sehr modern und mit Kunstgeschenken aus aller Welt geschmückt. Die Motive zeigen Maria und Jesus oder die Verkündigung selbst.

Ob man die Geschichte nun glaubt oder nicht, die Kirche selbst ist auf jeden Fall sehr sehenswert. Manche Menschen sahen teilweise sehr mitgenommen aus. Die Kraft der Religion ist doch immer wieder erstaunlich.

Tipp: Wenn ihr Hunger habt, esst nicht in den Restaurants außenrum. Die größte Touri-Abzocke – die Preise sind krass für das bisschen Essen, das sie dafür anbieten. Esst lieber etwas weiter außerhalb.

Die Innenstadt von Nazareth ist sehr hektisch und der Verkehr ein Alptraum. Dem kann man zumindest kurz entfliehen. Am Marienbrunnen sind zwei schöne Cafés, wo es schlagartig um so viel ruhiger wird. Sehr zu empfehlen.

Caesarea

Caesarea ist ein idyllischer Ort zwischen Haifa und Tel Aviv und bekannt für das Römische Theater (welches wir nicht sehen konnten, dank Stau in Nazareth und früher Schließzeit am Freitag). Unweit von hier befindet sich der Ort Keisarija, eine sehr wohlhabende jüdische Stadt mit einem Laden, der am Freitag noch etwas länger am Abend geöffnet hat. Nur so zur Info!

Da unser Flug erst irgendwann spät in der Nacht ging, hatten wir noch etwas Zeit und wollten den Sonnenuntergang am Aquädukt ansehen. Die archäologischen Stätten hier und in der Umgebung gehören mit zu den wichtigsten des Landes. Dennoch schert sich hier keiner drum. Für die Menschen ist es der perfekte Ort zum Baden und sich in der Sonne grillen.

Wir haben uns dem angeschlossen und fanden es auch eigentlich sehr schön hier. Leider liegt hier trotz alle 10m Mülleimer so viel Müll. Die Leute interessiert es einfach nicht und man kann live dem Untergang der Menschheit zuschauen. Aliens lachen uns wahrscheinlich gerade aus.

Schade, trotzdem schöner Ort und perfekter Abschluss für unsere Reise!




 



Booking.com

Die mobile Version verlassen