Dieses Mal gibt es keine Routenbeschreibung, da wir eine Woche an einem Ort übernachteten und von dort aus Tagesausflüge machten. Dadurch mussten wir an manchen Tagen natürlich mehr fahren, aber gerade im Winter war es ein Vorteil. Wir konnten spontan an den Tagen in die jeweilige Region fahren, für die gutes Wetter vorhergesagt war. Jeden Tag Sachen packen blieb uns so ebenfalls erspart.
Trotzdem hat es sich wie ein Roadtrip angefühlt. Die Straßen waren übrigens in sehr gutem Zustand. Wir hatten einen Kleinwagen ohne Allradantrieb, der auch an Anstiegen keinerlei Probleme bereitete, selbst wenn Eis und Schnee auf der Straße lag.
Roadtrip oder Tagesausflüge
Wir entschieden uns für eine feste Basis in Selfoss (blauer Punkt in der Graphik unten). Ein kleiner Ort im Südwesten, nicht besonders schön, aber mit viel Einkaufs- und Essensmöglichkeiten. Selfoss liegt idealweise an der Ringstraße und war perfekt für Ausflüge. Außerdem auch weit genug von Reykjavik entfernt, so dass es nachts dunkel genug war, um Polarlichter zu sehen.
Unsere Unterkunft, das Garun Guesthouse in Selfoss war ein Volltreffer: Sauber und frisch renoviert, mit netten und hilfsbereiten Gastgebern und einem Hot Tub auf der Terasse! Können wir wirklich weiterempfehlen.
Daten von OpenStreetMap.
Nun aber zu unseren Ausflügen. Von sechs Tagen waren wir an vier Tagen unterwegs. Die restlichen zwei blieben wir, auch wegen schlechten Wetters, in der Nähe von Selfoss. Nachts waren wir auf der Jagd nach Nordlichtern und fuhren dafür Richtung Þingvellir.
1. Ausflug in den Süden
Der Trip war der längste und auch anstrengendste von allen. Wir sind um 8 Uhr morgens los und kamen erst gegen 22 Uhr wieder zurück. Alles was wir ansehen wollten, liegt nahe der Ringstraße.
Im Grunde ging es also an der Ring Road nach Osten und wieder zurück. Reine Fahrzeit von Selfoss bis Jökulsarlon: 3:45 Stunden. Dazwischen liegen aber der Seljalandsfoss, der Skogafoss, Vík í Mýrdal mit dem Reynisfjara Strand, der Eyafjallajökull, der Vatnajökull und Skaftafell. Und außerdem noch viele weitere wunderschöne, namenlose Landschaften. Im Grunde wollten wir alle paar Meter anhalten, aussteigen und Fotos machen.
Für die Hinfahrt brauchten wir etwa 7 Stunden inklusive einiger Fotostops. Sechs Stunden für die Rückfahrt. Anstrengend? Ja, mit Sicherheit. Danach waren wir fix und alle. Bei so schönem Wetter wie wir es hatten, würden wir es auch wieder machen.
Allerdings machten wir einen großen Fehler. Macht diesen nicht: Nehmt euch Essen und eine Thermoskanne mit Tee/Kaffee mit. Spätestens östlich von Vík í Mýrdal (ca. die Hälfte der Fahrstrecke) wird die Infrastruktur immer dünner und ihr könnt euch dann selbst versorgen. Außerdem vorher volltanken und vielleicht noch etwas eher losfahren. Der Tag lohnt sich auf jeden Fall!
2. Reykjavik
Ein relativ entspannter Tagesausflug dann am nächsten Tag. Von Selfoss in die Hauptstadt fährt man etwa eine dreiviertel Stunde. Uns haben knapp vier Stunden für die schönsten Ecken Reykjaviks gereicht. Am Rückweg hatten wir dann eine traumhafte Sonnenuntergangsstimmung in der tief verschneiten Gebirgslandschaft Hellisheiði zwischen Reykjavik und Selfoss.
3. Der Golden Circle und die Reykjanes Halbinsel
Der Klassiker in Island schlechthin ist der Golden Circle mit dem Gulfoss Wasserfall, dem Strokkur Geysir und Þingvellir. Dort verläuft einerseits der Graben zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Platte. Andererseits ist er historisch sehr wichtig, weil hier unter anderem das erste Parlament der Geschichte begründet wurde.
Da man nach ein paar Stunden alles gesehen hat, kombinierten wir den Ausflug noch mit der Reykjanes Halbinsel und der weltberühmten Blue Lagoon.
4. Die Snaefellsness Halbinsel
Ein weiterer Höhepunkt wartete am letzten Tag mit schönem Wetter auf uns, die Snaefellsness Halbinsel. Von Selfoss aus fährt man 2 bis 2,5 Stunden bevor einen die Landschaft umhaut. Auf relativ kleiner Fläche erwarten einen verschneite Berge, Fjorde, Wasserfälle, Lavalandschaften, eine wilde Küste und idyllische Fischerorte. Auf jeden Fall ein toller Ausflug, besonders weil so gut wie keine anderen Touristen unterwegs waren!
Fazit
So haben wir in knapp einer Woche die Höhepunkte im Südwesten und Süden gesehen. Norden, Osten und die Westfjorde blieben außen vor, wären aber im Winter sowieso sehr abhängig vom Wetter gewesen. Unser Programm war anstrengend, vor allem weil wir auch nachts oft nochmal unterwegs waren um Nordlichter zu beobachten. Wir waren aber überwältigt von der Landschaft und überlegen schon, nächstes Jahr wiederzukommen.
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