Überall sind sie zu sehen und möglicherweise ein Kriterium, nach welchem wir zukünftige Reiseziele aussuchen werden: Wasserfälle! Überall. Fast!
Wo Berge sind in Island, da sind in der Regel auch Wasserfälle zu sehen. Manche von Ihnen haben es zu großer Berühmtheit geschafft. Andere wiederum sind aus irgendwelchen Gründen unterbewertet.
So schön der Schnee auch geglitzert hat, er hat mit Sicherheit auch einige Wasserfälle vor uns versteckt. Vor allem in Snaefellsness.
Den Gulfoss am Golden Circle hatten wir schon erwähnt. Jetzt zeigen wir euch auch noch die anderen, die man gesehen muss! Alle drei befinden sich im Süden Islands!
Seljalandsfoss
Der Seljalandsfoss gehört mit zu den berühmtesten Wasserfällen Islands. Er ist einfach über die Ring Road zu erreichen. Wir sind tagsüber dran vorbeigefahren, haben aber nur einen kurzen Stopp eingelegt, um ein Foto von weitem zu machen. Wir waren auf dem Weg nach Jökulsárlón und dachten, wir schaffen den Seljalandsfoss auf dem Rückweg.
Pustekuchen. Hat natürlich nicht geklappt mit Sonnenuntergang und so. Wir wollten ihn eigentlich schon vergessen, haben aber am Vorbeifahren gesehen, dass er bei Dunkelheit toll beleuchtet wurde. Seljalandsfoss lohnt sich mit Stativ auch bei Nacht! Mit 66m Sturztiefe ist er einer der höchsten Wasserfälle im Süden Islands!
Wie der nächste Wasserfall auch, liegt Seljalandsfoss unterhalb des Gletschers Eyjafjallajökull. Den spricht man so aus ‘Eijafjatlajökytl‘! Sprecht es laut aus und dann schnell hintereinander. Zungenbrecher hoch hunderttausend!
Warum wir den Gletscher erwähnen? Könnt ihr euch noch an diesen einen Vulkanausbruch 2010 erinnern? Der, der euch hat nirgendswo weiterfliegen lassen? Der ein paar Wochen für Ausnahmezustand gesorgt hat? Das war der Eyjafjallajökull und der in diesem Jahr wahrscheinlich meistverfluchte Gletscher der Welt! Der Übeltäter hat also auch noch einen Namen!
Skógafoss
Nicht weit von Seljalandsfoss, befindet sich Skógafoss. Dieser gehört mit zu den meist fotografierten in Island, unter anderem deswegen, weil ebenfalls an der Ring Road gelegen. Der Skógafoss fällt ca. 60m in die Tiefe!
Isländer lieben ja ihre Sagas. Und viele Geschichten beginnen mit ‚Der Saga nach…‘, was ich persönlich sehr feiere. Eine dieser Sagas spielt sich hier am Skógafoss ab:
Der Saga nach versteckte einst der erste Wikingersiedler eine Schatztruhe in der Höhle, die sich hinter dem Skógafoss befindet. Ein paar Jahre später soll ein kleiner isländischer Junge die Truhe gefunden haben. Als er nach der Kiste greifen wollte, hielt er den Griff in der Hand und die Schatztruhe war verschwunden. Das Ende vom Lied (oder der Saga) ist, dass der Griff heute in einem Museum in der Nähe von Reykjavik ausgestellt wird. Ende!
Urriðafoss
Er kann zwar mit seinen sechs Metern von der Höhe her nicht mithalten. Allerdings ist er 40 Meter breit und der wasserreichste Wasserfall Islands.
Der Urriðafoss gehört zu den unterbewerteten Wasserfällen. Während die anderen gut besucht waren, waren am Urriðafoss vielleicht eine Handvoll Menschen.
Es ist sehr laut hier. Obwohl sich dank der Wintertemperaturen einige Eisplatten gebildet hatten, fließt er in hoher Geschwindigkeit weiter.
Angeblich soll ein Wasserkraftwerk unterhalb des Wasserfalls gebaut werden, was bedeutet, dass es den Urriðafoss vielleicht bald nicht mehr gibt.
Habt ihr noch Tipps für Wasserfälle im Süden Islands? Gibt es noch andere, die ihr für die Gegend empfehlen könnt?