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“Jans kleine Fotoschule”

Grundsätzlich wird ein Bild immer von drei Parametern bestimmt:

Blende:

Die Blende kann man öffnen oder schließen und damit entscheiden, wie viel Licht vom maximal möglichen Anteil auf den Sensor fällt. Die Maßeinheit ist dann auch dieser Anteil: 1:2 bedeutet also, das die Blende 50% des Lichts durchlässt, 1:10 entspricht 10%, 1:100 dann 1%. Oft wird nur der Wert nach dem Doppelpunkt mit einem einleitenden ‚f‘ genannt: f2, f10 bzw. f100. Dies ist etwas verwirrend, da ein höherer f-Wert einer kleineren Blendenöffnung entspricht und umgekehrt.

Belichtungszeit:

Die Belichtungszeit ist einfach zu erklären. Sie gibt schlicht an, wie lange der Spiegel hochgeklappt wird und das Licht somit auf den Sensor fällt.  Eine längere Belichtungszeit führt zu helleren Bildern. Je länger, desto schwieriger ist es, das Bild nicht zu verwackeln. Daumenregel: Mit einem Standardobjektiv kann man leicht bis etwa 1/20 Sekunde ein Bild ruhig halten (im Telebereich deutlich kürzer).  Will man längere Zeiten erreichen (z.B. weil es dunkel ist), kann man die Kamera (auf einem Stativ oder was man gerade zur Hand hat) abstellen.

ISO-Wert:

Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Stellt man diese höher ein, so werden Bilder heller. Dies hat aber einen Preis: Ab einem bestimmten Wert (abhängig, wie gut die Software ist), entsteht so genanntes Bildrauschen. Das ist nicht schön und verdirbt den Spaß am Bilderanschauen. Je größer das Bild (z.B. beim Posterdruck), desto stärker ist es sichtbar. Da man nie weiß, was man später mit dem Bild machen möchte, sollte man das immer im Hinterkopf behalten.

Das ‘magische Dreieck’ der Photographie:

In der Graphik habe ich bewusst das auf dem Kopf stehende Dreieck gewählt. Ich versuche immer, Blende und Belichtungszeit auszubalancieren, während ich den ISO-Wert nur erhöhe, wenn es nicht anders geht. Die Waage muss also immer im Gleichgewicht sein, während ich mit dem ISO das gesamt Niveau nach oben schrauben kann.

Empfehlen kann ich standardmäßig die Programmautomatik P (Blende und Belichtungszeit werden, je nach Situation, automatisch eingestellt). ISO würde ich nicht automatisch sondern immer auf den niedrigsten Wert einstellen. Nur bei Bedarf würde ich den Wert (leicht) erhöhen. Die sonstigen Modi (Av, Tv, M) sind für spezielle Situation sehr hilfreich.

Die Angaben und Einstellungen gelten immer für meine Canon DSLR. Bei anderen Herstellern heißen sie meist leicht anders, sind aber technisch gesehen identisch.

Die richtige Einstellung

Die Helligkeit eines Bildes ist immer ein Zusammenspiel der drei Werte. Als ‚Nebeneffekt‘ entscheidet sich dadurch auch noch, welche Bereiche scharf sind, wie die Bildqualität ist und welche Effekte man erzielen will. Zu einigen Spezialfällen hab ich einige Beispielbilder eingefügt.

Bewegung:

Die folgenden Bilder sind im Großen und Ganzen gleich hell, obwohl Belichtungszeit und Blende völlig andere Werte einnehmen. Die Kombination erreicht aber ein annähernd gleiches Niveau. Der Effekt ist aber komplett unterschiedlich. Durch die längere Belichtungszeit wird die Bewegung des Wassers eingefangen und das Bild wirkt fließend. Am einfachsten wählt man den Tv-Modus und setzt die Belichtungszeit auf etwa 1/10 Sekunde und ‚bewahrt dann eine ruhige Hand‘, oder benutzt ein Stativ.

f 7.1, 1/200 s, ISO 100

f 32, 1/10 s, ISO 100

f 5.6, 1/200 s, ISO 100

f 32, 1/8 s, ISO 100

Für extreme Belichtungszeiten (58 Sekunden im Feuerwerk-Beispiel) eignet sich der M-Modus am besten. Hier hatte ich einen mittleren Blendenwert für hohe Tiefenschärfe sowie ISO 100 für wenig Bildrauschen.

f 9, 58s, ISO 100

Tiefenschärfe:

Je niedriger der Blendenwert (je weiter sie also geöffnet ist), desto geringer ist die Tiefenschärfe. Im Telebereich (herangezoomt) ist der Effekt noch viel stärker als im Weitwinkelbereich. Durch die Kombination aus Telebereich und weit geöffneter Blende sind in den Bilder nur extrem kleine Bereiche wirklich scharf. Schon wenige Millimeter vom Fokuspunkt entfernt ist das Bild unscharf. Man kann hiermit tolle Effekte einfangen, jedoch ist es natürlich auch oft nicht einfach, den gewünschten Bereich scharf zu bekommen.

f 5.6, 1/400 s, ISO 100 (Brennweite 190mm)

f 5, 1/80 s, ISO 100 (Brennweite 214mm)

Wählt man einen niedrigeren Brennweitenbereich (wenig gezoomt) und eine kleinere Blendenöffnung, so kann man Bilder mit hoher Tiefenschärfe erreichen, die im gesamten Bildbereich scharf sind.

f 8, 1/320 s, ISO 100 (Brennweite 17mm)

Bildrauschen:

Bei gleichen Blenden- und Belichtungswerten kann man mit ISO die Helligkeit weiter steuern. So lassen sich in der Dämmerung und in dunklen Gebäuden trotzdem noch Einzelheiten  erkennen. Das hat aber seinen Preis. Auf dem Foto sieht man deutlich ‚Rauschen‘. Besonders in den dunklen Bildern am Rand ist es sehr unschön.

f 3.5, 1/100 s, ISO 800

 

f 8, 1/100 s, ISO 800

Habt ihr noch Fragen oder Anmerkungen? Tipps? Dann zögert nicht! Kommentare oder Mails sind jederzeit erwünscht!




 



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