TravAgSta

Kategorie „Off the beaten path“: Kunterbuntes Procida!

Diese tolle kleine Insel vulkanischen Ursprungs befindet sich im Golf von Neapel. Alleine der Name der Insel ließ mich träumen. Bunte Häuser. Leckeres Limoneneis. Leckerer Wein. Leckeres Essen. Tolle Insel. Und es waren trotzdem fast keine Touristen da!

Wir sind wirklich keine Misanthropen, aber die Insel war eine angenehme Abwechslung zu den Touristenhorden an der Amalfiküste! Bei den Einheimischen Neapels ist die Insel durchaus bekannt. Die kleine Schwester Ischias war aber quasi touristenfrei. Warum? Keine Ahnung!

Von Pozzuoli nach Procida

Von der Amalfiküste kommt man nicht direkt per Boot hin. Mit dem Mietwagen sind wir vormittags von Maiori nach Pozzuoli, ein Ort westlich von Neapel. Durch den Verkehr in dieser Stadt muss man sich mal gequält haben. Ein Erlebnis für sich.

Dort angekommen, versuchten wir einen Parkplatz zu finden. Und sind gescheitert. Also bin ich ausgestiegen, in eine der zwei oder drei Ticketanbieter für die Fähren gegangen und habe versucht, der Dame an dem Schalter unseren Wunsch mitzuteilen. Sie konnte nur Italienisch. Ich kann kein Italienisch.

Sprachbarrieren: „No, Italiano!“

Procida hat sie selbstverständlich verstanden. Mir zwei Tickets gegeben und einen Ausdruck mit den Fahrtzeiten. Die ziemlich beschissen sind in der Nebensaison. Aber egal. Die Insel ist sehr klein und wir hatten drei Stunden Zeit.

So. Nächste Frage: Welche Fähre? Sie erklärte es mir auf Italienisch. Natürlich kein Wort verstanden. Der Mann hinter mir versuchte es auch. Ich: „No Italiano“. Interessierte keinen. Es wurde einfach weiter gequatscht. Ich mag die Italiener.

Egal. Die Eine Fähre verpasst, hatten wir genug Zeit, fünf Minuten vom Hafen einen bewachten Parkplatz zu finden. Ist für Nicht-Italiener in dieser Region wahrscheinlich ratsam. 8€ auch dafür. Ticketkosten: 16€ hin und zurück pro Person. Nein, der Ausflug war jetzt nicht spottbillig! Ach ja, sich vorher im Internet zu informieren, ist auch nicht wirklich möglich, da die Pläne nicht aktuell sind und sich teils gegenseitig widersprechen. Insgesamt findet man im Internet nicht viel zur Insel.

Überfahrt

Wenn man das organisatorische geschafft hat, ist der Rest ganz angenehm. Auf der Fähre waren nur Italiener. Nicht voll. Viel kann man hierzu nicht sagen. Außer dass die Fähre daneben Richtung Ischia voller war. Deutlich voller.

Man kann auch über Neapel anreisen, Pozzuoli ist jedoch näher dran. Die Überfahrt von hier dauerte knapp 45 Minuten.

Was man unbedingt sehen sollte: Marina Corricella, Terra Murata

Die Karfreitagsprozession soll hier sehenswert sein. Die hatten wir natürlich im Mai nicht mehr mitnehmen können. Egal. Trotzdem, alle hierher mit euch! Das Procida-Postkarten-Motiv kann man das ganze Jahr über bestaunen.

Marina Corricella mit seinen bunten Fischerhäuschen, den süßen Fischerbooten und einer himmlischen Ruhe (zumindest unter der Woche wie bei uns), wirkt etwas unwirklich.

Eine tolle Aussicht hat man von der Terra Murata. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine alte Festung. Früher war es allerdings ein Dorf, umgeben von befestigten Mauern. Diese wurden im 16. Jahrhundert errichtet, um die Bevölkerung von den zahlreichen Mittelmeerräubern zu schützen.

Leider konnten wir die Festung nicht besichtigen, da an diesem Tag geschlossen. Der Ausblick von den Kanonen aus war aber der Hammer!

Der Aufstieg ist bei Hitze nicht ganz ohne. Aber mit gutem Schuhwerk, welches ich nicht anhatte, ist es kein Problem. Immer wieder muss ich das Erlebnis brennender Füße wegen meiner Flip-Flops erleben. Egal. No risk. No Fun. Blabla. Zieht euch gescheite Schuhe an! Basta!

Die Abtei San Michele Arcangelo soll sehenswert sein. Haben wir aber ignoriert. Keine Ahnung wieso. Lieber sind wir wieder die Treppen runter.

La Lampara- Eataly with a view!

Dabei entdeckten wir das „La Lampara“. Wir müssen zugeben: Wir wollten unbedingt auf die Insel. Waren aber herzlich wenig über diese informiert. Wir wussten, die Insel ist klein. Dieses Lokal war Zufall. Es ist sicherlich bekannt. Es ist sicherlich beliebt. Wir waren mit der Bedienung jedoch fast alleine dort.

Am Anfang war noch ein asiatischer Backpacker mit uns dort. Am Ende ein Italiener, der nachmittags ein riesiges drei Gänge Menü alleine verspeiste. In Deutschland würde das niemand machen: Alleine in ein Restaurant und dort ein Drei-Gänge-Menü mit einem halben Liter Wein dazu, bevor er weiter arbeiten ging. Fantastisch!

Für eine Stunde hatten wir das Gefühl alleine auf der Insel zu sein. Wegen dem tollen Ausblick hatten wir eine etwas größere Rechnung erwartet. Was in Deutschland und vielen anderen Orten der Welt üblich wäre. Hier nicht!

Warum Procida?

Also wenn euch die Bilder und die dortige Ruhe nicht überzeugen, die manchmal ganz schön ist, dann weiß ich auch nicht. Außerdem ist hier nichts teuer. Alles gute Preise, die auch Italiener zahlen würden. Procida ist so skurril schön, die Insel muss einfach auf eure Bucket List!




 



Booking.com

Die mobile Version verlassen