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Keine Angst vorm teuren Skandinavien!

Eidfjord, Norway

Viele Leute schrecken davor zurück, nach Skandinavien zu reisen, weil sie Angst vor den skandinavischen Preisen haben. Auch wir haben natürlich diese Gedanken. Dennoch hatten wir es dieses Jahr gleich zweimal gewagt: Island im März und Norwegen und Dänemark im Juli. Und ja, Skandinavien ist teuer; Norwegen sogar noch mehr als Island oder Dänemark. Gleichzeitig aber so schön, dass man trotzdem hinmöchte. Wie also kann ein nicht-reicher Mensch Skandinavien bereisen?

Wir wollen Euch zuerst einen Überblick geben, was für Kosten ungefähr auf euch zukommen. Danach geben wir ein paar Tipps, wie ihr ein wenig sparen könnt. So könnt ihr eure Reise genießen ohne arm zu werden. Man sollte niemals zu sehr geizen, denn es ist immer noch ein Trip, den ihr vielleicht nur einmal macht und deshalb genießen solltet.

Alles in allem haben wir für Island und Norwegen/Dänemark jeweils pro Person für eine Woche 500-600€ gezahlt. Darin sind An- und Abreise, Unterkunft und Verpflegung inklusive. Ja, genau, das ist ja voll wenig! Skandinavien Low Budget ist möglich. Also gibt es keinen Grund mehr, nicht nach Skandinavien zu reisen!

Ach ja: Bevor hier Begrifflichkeiten diskutiert werden, hier steht was wir unter Skandinavien verstehen!

Kosten in Skandinavien

Transport

Die Frage nach einer eleganten Fortbewegungsmöglichkeit ist wohl die wichtigste, denn in fast allen skandinavischen Ländern, muss man lange Strecken zurücklegen. Zumindest so fern man mehr als ein oder zwei Orte sehen möchte. Wir haben das bei den letzten beiden Reisen unterschiedlich gelöst.

Island im März

Der Flug von Frankfurt nach Reykjavík kostete uns inklusive Gepäck mit Icelandair knapp 230€. Der Mietwagen (Kleinwagen) etwa 200€ pro Woche. Wir haben keine extra Versicherungen abgeschlossen. Das muss aber natürlich jeder selbst entscheiden!

Dänemark und Norwegen im Juli

Die Fähre von Dänemark nach Norwegen kostete für 2 Personen+Auto knapp 100€ für die kürzeste Verbindung bzw. 350€ von Hirtshals bis Bergen, inklusive Kabine für die Übernachtung. Wir wählten Letzteres, da wir uns so einerseits Zeit und Benzin sparten, andererseits die Möglichkeit hatten, die Fjordlandschaft vom Meer aus zu genießen.

Glücklicherweise konnten wir von meinem Bruder den VW Bus ausleihen, so dass hier keine Extrakosten mehr anfielen. Es gibt ein paar Anbieter, bei denen ihr so einen VW Bus mieten könnt.

Maut gibt es in Island nur für einen Tunnel auf dem Weg von Reykjavík nach Snaefellsness (etwa 10€).

In Norwegen gibt es mehr Mautstrecken. Dabei fielen auf unserer Rundreise etwa 30€ an Gebühren an. In Fjordnorwegen muss man auch immer wieder kurze Fährüberfahrten mitmachen, die etwa 10€ pro Strecke kosten.

Tanken ist in Island und Norwegen ein paar Cent teurer als in Deutschland. Also kein Hindernis für eine Reise.

Übernachtungen

In der Nebensaison findet man in Island sehr schöne Unterkünfte für knapp 50€ pro Nacht. Im Sommer sind diese natürlich deutlich teurer. Wir sind Fans von booking.com. Da solltet ihr euch generell umschauen, wenn ihr eure Unterkunft getrennt vom Flug etc. bucht.

In Dänemark und Norwegen kosten Campingplätze meist unter 30€ pro Nacht (2 Personen + Auto). Heiß duschen ist im Preis oft nicht mit drin. 3 Nächte haben wir auf Parkplätzen geschlafen, was mit einem VW Bus kein Problem und kostenlos ist. Für die Körperhygiene müsst ihr eben anders sorgen. Hat man noch eine Toilette und ein Waschbecken an dem Parkplatz, so ist das eine echte Alternative. Im Vergleich zu Deutschland oder Südeuropa sind diese sehr sauber und gepflegt.

Essen und Trinken

Island und Dänemark kommen einem Mitteleuropäer schon teuer vor. Verhältnismäßig günstig ist es noch im Supermarkt: Die Preise sind zwar höher als bei uns, aber nicht so schlimm wie die Restaurantpreise. Schon in einfachen ‘Restaurants’ muss man mit mindestens 20€ für eine Hauptspeise rechnen. Getränke, insbesondere Alkoholika sind auch richtig teuer. Ein Glas Wein gibt es selten unter 10€.

ABER: In beiden Ländern findet man zumindest Imbisse oder Fast-Food-Läden, in denen man Burger, Hot Dog & Co. zu relativ guten Preisen bekommt. Die sind meist richtig lecker. Gesund ist natürlich was anderes.

Norwegen ist dann nochmal eine andere Kategorie und das hat uns doch etwas geschockt. Auf hohe Preise waren wir zwar vorbereitet, vor Ort war es aber trotzdem sehr bedrückend. Schon im Supermarkt staunten wir nicht schlecht. Restaurantpreise waren dagegen teuflischer Natur. (Ja, etwas übertrieben) Oft gibt es keine Hauptspeise unter 25€ und nicht mal Burger oder Pizza gibt es in Fast Food Läden unter 15€. Low Budget ist die Reise so nicht zu machen. Dazu mehr weiter unten.

Sehenswürdigkeiten, Museen, Nationalparks

Zu diesem Thema gibt es ausnahmsweise mal erfreuliches zu sagen: Meistens sind diese kostenlos oder zumindest günstig. Eintritt muss man für die Natur selten bezahlen, in Museen ist es nicht allzu teuer. In Norwegen wird manchmal statt Eintritt eine Parkgebühr verlangt. Am Preikestolen muss man beispielsweise knapp 10€ für den Parkplatz bezahlen. Nicht gerade günstig, aber in Norwegen schockt einen irgendwann nichts mehr.

Wo kann man sparen ohne zu geizen?

Jetzt wollen wir euch ein paar Tipps geben, wie man in einem Skandinavien-Urlaub etwas Geld sparen kann ohne den Spaß an der Reise zu verlieren.

Manchmal haben wir auch bewusst mehr ausgegeben, um es entspannter und komfortabler zu haben. Nach Norwegen haben wir nicht die kürzeste (und günstigste) Fährverbindung genommen, sondern sind bis Bergen über Nacht gefahren. Es war teurer, aber wir kamen erholt in Bergen an und die Fahrt war ein echtes Erlebnis.

Die ‚richtige‘ Saison

Island im Frühling ist einfach günstiger als im Sommer. Und das obwohl immer mehr Touristen im Frühling und Herbst auf die Insel fliegen. Möglicherweise ändert sich das auch bald. Wir können euch den Frühling wärmstens empfehlen: Tolle Schneelandschaften und Polarlichter sind hier die Totschlagargumente.

In Norwegen waren wir in der Hochsaison im Juli. Da wir aber keine Hotelzimmer und auch keine Flüge brauchten, waren wir ein wenig unabhängig von der Saison. Lediglich die Fährüberfahrt war teurer als in der Nebensaison.

Für Frostbeulen ist Skandinavien im Winter wahrscheinlich nicht so der Spaß, aber es lohnt sich ein bisschen zu bibbern. Ansonsten hängt es davon ab, was ihr vor Ort vorhabt. Einfach rechtzeitig informieren.

Das eigene Auto

Nach Dänemark und Norwegen kann man super von Deutschland aus mit dem eigenen Auto fahren. Und auch wenn die Fähren nicht ganz günstig sind, kommt es billiger als Flug plus Mietwagen. Am besten ist es natürlich noch, wenn ihr im Auto übernachten könnt, wie wir.

Für Island geht das natürlich nicht.

Essen und Trinken

Der wichtigste Posten, wie weiter oben schon erwähnt, ist das Essen. Wenn man in Skandinavien darauf verzichten kann, in Restaurants zu gehen, spart man sich sehr viel Geld. Der große Rest ist dann gar nicht mehr so wild.

Wie oben erwähnt haben wir jeweils eine Woche darauf verzichtet, in Restaurants zu essen. Manchmal wäre es sicher ganz schön gewesen, aber beim Blick auf die Karte verflog die Lust schnell wieder. Für mittags haben wir uns oft Sandwiches belegt, was einfach und günstig und gleichzeitig sehr lecker war. Abends war dann selber kochen oder Fast Food angesagt. Wie gesagt, war ja auch immer nur für eine Woche! Für die tägliche Vitamindosis könnt ihr euch ja einen der leckeren Hipster Smoothies aus dem Supermarkt gönnen.

Tipp: Bei der Unterkunft darauf achten, ob eine Küche dabei ist oder genutzt werden kann. Und wer noch mehr sparen will, nimmt sich noch (unverderbliches) Essen von zuhause mit, wenn noch Platz im Gepäck ist.

Der liebe Alkohol

Wenn ihr nicht darauf verzichten wollt (so wie wir) oder könnt (so wie andere), die entsprechenden Getränke einfach mitnehmen. Es macht schließlich auch mehr Spaß, ein Glas Wein zu genießen, wenn man weiß, dass man nicht ein Vermögen für mittelmäßigen Wein gezahlt hat.

Informieren und Preise vergleichen

Vorher gut informieren und Preise vergleichen ist das A & O. Mietwagen und Übernachtungen unterscheiden sich teilweise ganz extrem im Preis, je nach Anbieter, Region oder Reisezeit. Man kann hier einiges an Geld sparen oder mehr Leistung für das selbe Geld bekommen. Wir waren mit unserer Auswahl größtenteils sehr zufrieden, bei Interesse geben wir euch auch gerne Adressen und Anbieter.

Wie findet ihr die Tipps? Welche Vorschläge habt ihr noch? Bei Fragen und Ergänzungen freuen wir uns auf euer Feedback!




 



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