Ihr wollt wunderschöne Strände, aber nicht weit fliegen? Dann seid ihr in Sardinien genau richtig. Ganz weiche, weiße Sandstrände und glasklares türkises Wasser – wie in der Karibik! Es war traumhaft! Ein Genuss fürs Auge! Ich könnte ewig so weitermachen.
Nach Sizilien ist Sardinien die zweitgrößte Insel des Mittelmeers. Von München aus dauert der Flug nur zwei Stunden. Wir buchten einen Mietwagen und eine Unterkunft für eine Woche an der Costa Rei. Eine Nacht blieben wir aber im Norden, weil wir einen reinen Strandurlaub aus irgendwelchen Gründen nicht aushalten. Restless feet und Wanderlust und so!
Geschichte
Ähnlich wie in Sizilien, waren hier irgendwie auch alle Völker des Mittelmeerraums vertreten. Die Geschichte der Insel geht bis in die Antike zurück. Phönizier, Griechen, Römer, Etrusker, Katalanen – letztere sind auch der Grund dafür, dass in der Gegend um Alghero die ehemals einheimische Bevölkerung vertrieben und durch Katalanen ersetzt wurde. Heute noch wird in Alghero katalanisch gesprochen.
1946 erhielt die Insel offiziell Autonomie.
Nuraghen
Es gibt sie nur auf Sardinien und hier sind sie unterschiedlich häufig auf der Insel verteilt. Die meisten soll es im Nordwesten und im Zentrum des Landes geben. Wir hatten eine in der Nähe der Costa Rei besucht.
Nuraghen sind Turmbauten aus prähistorischer Zeit. Sie waren Kultstätten der Bonnanaro-Kultur und deren Nachfolger, der Nuraghen-Kultur, im Zeitraum zwischen 2200 – 400 v. Chr..
In ihrer Art sind sie einzigartig auf der Welt und sehr wahrscheinlich eine rein sardische Erfindung.
Beste Reisezeit
Generell dauert der Sommer in Sardinien etwas länger als in Mitteleuropa. Kann man sich ja denken. Wir waren Ende September/Anfang Oktober hier und das Wasser hatte immer noch Badetemperaturen, wenn auch bereits etwas frisch.
In der Nebensaison ist alles extrem billig. Unsere Unterkunft, ein kleines Ferienhäuschen an der Costa Rei, kostete im August 750€ die Woche. Ende September/Anfang Oktober kostete ein und dieselbe Unterkunft 150€ die Woche.
Der Sardinien Spaß im Hochsommer kostet also eine ganze Menge Cash und überfüllt ist es um Ferragosta (in den italienischen Sommerferien, erste zwei Augustwochen) herum auch. Einsame Strände findet man zu dieser Zeit eher nicht. Die Italiener lieben ihr Sardinien und wir können es ihnen nicht verübeln.
Die Hauptstadt Sardiniens: Cagliari
Warum auch immer, haben viele Deutsche ein Problem mit der Aussprache dieses Namens. Bevor wir online buchten, erkundigten wir uns in zwei Reisebüros bezüglich Angeboten. Zwischen ‚Kackliari‘ und ‚Cälgäri‘ war alles dabei. Und weil es gar so lustig ist, sprechen wir es überall absichtlich falsch aus und niemand bemerkt es. Fantastisch!
Auch Airberlin hatte so seine Probleme damit. Siehe Bild!
Cagliari ist eine schöne Stadt. Zumindest das Zentrum. Es gibt hier einige Sehenswürdigkeiten, aber nichts Spektakuläres wie beispielsweise in Rom. Die Gassen allerdings sind toll. Wer diesen Blog regelmäßig verfolgt, weiß um meine Schwäche für italienische Gassen.
Den Mietwagen parkten wir am palmenumsäumten Hafen. Wir hatten Glück. Ganz so leicht findet man hier leider keinen Abstellplatz für das Auto. Von dort aus erkundeten wir die Stadt.
Es gibt ein paar Museen, die uns aber generell bei schönem Wetter einfach nicht interessieren. Man sollte allerdings den kleinen Fußmarsch auf sich nehmen und zur Bastione San Remy hinauf.
Es handelt sich um eine alte Bastion aus piemontesischer Zeit (1901 gebaut) mit tollen Panoramaterrassen, die einen tollen Blick über die Stadt bieten. Mit diesem wird man belohnt, wenn man die gefühlt hundert Millionen Treppen bezwungen hat. Es gibt hier auch zwei Cafés. Die Bastione San Remy können wir auf jeden Fall weiterempfehlen.
Ich muss ehrlich sagen, dass wir insgesamt etwas planlos umhergeirrt sind und wenig informiert waren, bevor wir herkamen. Im Nachhinein würden wir es wieder so machen, weil es sehr entspannt war.
Strände
Eigentlich wollten wir auch eine Bootstour am Golf von Orosei machen und unter anderem die schöne Cala Goloritze sehen, was wetterbedingt und wegen rauer See leider nicht möglich war. Im Hochsommer hat man da bestimmt stabilere Bedingungen.
Die Strände sind wahnsinnig schön, wenn auch im Norden noch besser. Solche hatten wir bis dahin noch nirgendwo in Europa gesehen.
Die riesigen Steine, die zum Teil im Wasser lagen, erinnerten uns zum Beispiel an die Seychellen. Waren wir zwar noch nicht, aber kennt man ja von Bildern.
Costa Rei
Nicht weit von der kilometerlangen Costa Rei befand sich unsere Unterkunft. Demzufolge waren wir natürlich öfter hier. Mal zum Baden, mal zum Sonnenaufgang. Der konnte sich wirklich sehen lassen. Es waren viele Familien hier.
Die ersten zwei Tage zog es uns ein bisschen Weg von der Costa Rei. Das Wetter war etwas ungemütlich und wir fuhren irgendwohin, wo es möglicherweise besser war. Es war sehr wenig los, das Wasser zu dieser Jahreszeit aber schon recht frisch.
Spiaggia di Tuerredda
Weit, weit mussten wir fahren um endlich etwas schönes Wetter und einen schönen Strand zu finden. Bis an die Costa del Sud, eine halbe Stunde südwestlich von Cagliari.
Hier war entsprechend auch einiges los. Zu Recht!
Spiaggia Cala Caterina
Wir nennen ihn auch den Seychellen Strand. Muss man nicht viel sagen. Sieht sehr märchenhaft aus hier. Bei schönerem Wetter sieht es hier wahrscheinlich noch besser aus!
Cala Brandinchi
Auf dem Weg Richtung Norden legten wir hier einen Badestopp ein. Ein Bilderbuchstrand. Unmöglich, dass Bilder hier nichts werden. Der Einstieg ist flach und der Sand sehr weich. Es ist ein sehr natürlicher Strand. Die Farbe des Meers hat irgendwie hypnotische Wirkung!
Lanusei
Eigentlich können wir hierzu überhaupt nichts schreiben, da wir hier nur durchgefahren sind. Aber wir waren schwer beeindruckt von dem Ort: Solltet ihr hier durchfahren müssen, macht euch auf Chaos in engen steilen Gassen gefasst. Das war Irre! Wir dachten schon, dass wir da nie rauskommen.
Teil 2 kommt bald!