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Sternen- und Mondphotographie!

Dieser Artikel ist für die Nerds!

Im Folgenden werde ich euch etwas über Photographie bei Nacht erzählen. Wie der Titel schon sagt geht es sowohl um Sterne als auch um den Mond. Beides kann toll auf Bildern wirken, ist aber für Schnappschüsse eher bedingt geeignet.

Sternenphotographie

Wunderschön sehen sie aus, die toll leuchtenden Bilder eines Sternenhimmels. Am Besten noch mit Sternschnuppen und einem schön ausgeleuchteten Vordergrund. Dass da viel Vorbereitung, Arbeit (und ein wenig Trickserei) dahintersteckt, wird meistens nicht verraten. Kann man sich aber eigentlich denken. Und die entsprechende technische Ausrüstung darf man auch nicht vergessen.

Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal unser Glück versucht und sind dabei natürlich auf einige typische Anfängerfehler reingefallen. Trotzdem sind ein paar gelungene Fotos dabei herausgekommen. Mit unseren Tipps könnt ihr eure Chancen auf tolle Bilder zumindest erhöhen.

Dunkle Nächte sind Voraussetzung 

Grundvoraussetzungen sind ein wolkenloser und möglichst mondloser Nachthimmel. Die Lichtverschmutzung durch Umgebungslichter sollte so niedrig wie möglich sein. In Gréoux-les-Bains in der Provence war dies relativ gut.

Und wann sehe ich Sternschnuppen?

Sternschnuppen kann man theoretisch immer sehen. Es gehört aber extrem viel Glück dazu, außer man konzentriert sich auf die Nächte Anfang/Mitte August, in denen alljährlich die Perseiden vom Himmel fallen.

Wir fuhren in der Nacht mit der höchsten Sternschnuppendichte von Frankfurt aus in den Taunus. Man hatte dort immer noch einiges Licht von der nahen Großstadt, aber dafür wars in Ordnung! Vier Sternschnuppen konnte ich sogar auf Fotos verewigen.

Hat man in der richtigen Nacht den richtigen Standort gefunden so kann man mit der entsprechenden Ausrüstung und der passenden Einstellung schon gute Resultate erzielen. Bevor ich die Details aufliste aber noch der Hinweis: Die perfekt wirkenden Bilder mit hellem Vordergrund beispielsweise sind meist aus mehreren Bildern zusammengesetzt. Dies ist natürlich nicht verboten, sollte aber fairerweise immer dazugesagt werden.

Das folgende Bild wurde mit einer Belichtungsreihe erstellt:

Technische Details – wie stelle ich die Kamera am besten ein?

Bestenfalls benutzt man eine Spiegelreflex-, System- oder gute Kompaktkamera im manuellen Modus. Ein Weitwinkelobjektiv bietet den Vorteil, dass man große Teile des Himmels abdecken kann. Ca. 30 Sekunden Belichtungszeit erlauben es normalerweise gerade noch, dass die Sterne punktförmig erscheinen. Darüber entstehen die strichförmigen Sterne, die aber auch einen netten Effekt darstellen können.

Offenblende (hier zahlen sich gute Objektive aus) und ISO 1600 sind meist nötig, sonst wird’s zu dunkel. Wichtig ist natürlich ein gutes Stativ und bestenfalls ein Fernauslöser (2 sek Selbstauslöser gehen auch). Steht es stabil, sollte man die Bildstabilisierung ausstellen.

Ich würde immer im RAW-Modus fotografieren, da ich so den Weißabgleich später manuell am Laptop machen kann. Der automatische funktioniert beim Sternenhimmel nur bedingt. Was das für Unterschiede sind, zeigen die folgenden beiden Bilder:

Der korrekte Fokuspunkt ist eine große Herausforderung: Auf jeden Fall muss man manuell fokussieren, da der Autofokus versagen wird. Aber manuell die richtige Einstellung zu treffen ist nicht so einfach, weil alles nur schwarz ist.

Man braucht die Unendlich-Einstellung, diese ist aber je nach Objektiv unterschiedlich. Es gibt verschiedene Tipps: Probefotos und kontrollieren, bei Tageslicht voreinstellen und nicht mehr verändern oder im Liveview den Fokus Schritt für Schritt ausprobieren, bis das Optimum erreicht ist

Mondphotographie

Es gibt viele Ähnlichkeiten zur Sternenphotographie, doch gleichzeitig muss man ein paar Dinge auch ganz anders machen, will man den (Voll-)Mond fotografieren.

Man braucht natürlich genauso wie bei den Sternen einen sicheren Stand, also ein gutes Stativ. Das Problem mit dem unendlichen Fokus besteht auch genauso.

Der Weißabgleich funktioniert besser, aber auch hier ist der RAW-Modus nicht verkehrt.

Aber ganz im Gegenteil zum Sternenhimmel benötigt man hierfür eine so hohe Brennweite wie möglich, also mit einem Teleobjektiv so nah wie möglich heranzoomen. Der ISO-Wert kann niedrig sein und in meinem Fall reichte eine halbe Sekunde Belichtungszeit bei einer Blende von F32 (wegen der höheren Tiefenschärfe, etwas niedriger geht natürlich auch).

Ach ja, diese zwei schönen Aufnahmen entstanden an der Costa Rei auf Sardinien.

Genießt die schönen Bilder!

Beachtet man dies alles, so könnt ihr hoffentlich wunderschöne Bilder genießen. Probiert es aus, es macht wirklich Spaß!




 



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