Ich denke, dass jedem etwas zur Provence einfällt oder man zumindest ein Bild von der Provence im Kopf hat. Städte, Dörfer, Natur und Architektur – die Provence hat sehr viel zu bieten.
Im Folgenden stellen wir euch Provence-Klischees und ein bisschen was Unbekanntes vor und geben euch ein paar Tipps mit auf den Weg.
Pont du Gard
Ein sehr teurer Aquädukt-Spaß hier: 18€ für zwei Personen und ein Auto. Ab 20 Uhr kostet es dann nur noch 10€.
Wir wollten den Pont du Gard abends bei bestem Licht sehen – übrigens ein super Picknickort. Viele Familien und andere Gruppen badeten im Fluss Gardon (früher Gard) – bei der Hitze im August absolut verständlich und ein Muss. Es war sehr viel los.
Der Pont du Gard ist eines der wichtigsten erhaltenen Bauwerke aus der Römerzeit, vermutlich 1.Jh n. Chr. Der Pont du Gard war einst Teil einer ca. 50km langen Wasserleitung von Uzès nach Nîmes. Er gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Lavendelfelder
Die Provence startete mit einem Erste-Welt-Alptraum für uns: Eigentlich sollten sie Anfang August noch da sein. In Valensole, weit und breit nichts in Sicht. Uns war klar, dass die Erntezeit jedes Jahr anders ausfällt. Trotzdem: Kein Lavendel bedeutet alles doof.
Ein paar Tage später jedoch, die Lavendelfelder schon wieder vergessen, fanden wir auf der Strecke zwischen Rustrel und Sault doch noch ein paar Felder. Sie sahen schon so aus, als wäre es bald soweit. Diese hier waren aber so nett und warteten auf uns.
Merke: Wer endlos lange Lavendelfelder sehen möchte, Anfang Juli ist die beste Zeit! Die größten und schönsten Felder findet man um Valensole und Vaucluse.
Lavendelsouvenirs kann man fast überall kaufen. Ich hab meine aus der Abbaye de Senanque und Avignon. Das mehr oder weniger Gute: Die Preise sind fast überall gleich (hoch).
Sonnenblumenfelder
Erfreuen sich auch zunehmender Beliebtheit! Wie schon gesagt, für die Lavendelfelder waren wir zu spät dran. Neben diesen sind sehr oft auch Sonnenblumenfelder – Blumenporno vom feinsten!
Die meisten Sonnenblumenfelder hatten Anfang August ihre beste Zeit hinter sich. Geraten sei hier der Juli.
Hier und da sah man doch noch ein intaktes Feld!
Weinberge im Luberon
Dazu muss man nicht viel sagen. Der Luberon ist bekannt für seinen tollen Roséwein. Dieser macht 60% der Weine aus, ca. 30% sind Rot- und 10% Weißwein.
Wer auf die Straßenschilder aufpasst, kann zwischendurch rausfahren und Weingüter besuchen. Wir können die Domaine de Tara empfehlen (zwischen Rousillon und Gordes)!
Gorge du Verdon
Zusammen mit dem Tara-Canyon in Montenegro, handelt es ich hier um die größten Canyons Europas. Die Verdonschlucht wird umgangssprachlich deswegen auch als Grand Canyon du Verdon bezeichnet.
Nicht weit von hier befindet sich auch der Lac de Sainte-Croix, ein Stausee ebenfalls im Naturpark von Verdon und der zweitgrößte Frankreichs. Sehr viele Menschen nutzen ihn als Badesee.
Der Verdon fließt in diesen See rein.
Die Aussichtspunkte sind nicht immer leicht zu erreichen, zumindest im August. Was daran liegt, dass sehr viele Autos unterwegs sind und alle einen Blick auf diese Naturgewalt haben möchten.
Colorado Provençal de Rustrel
Also das kannten wir vor unseren Provence-Recherchen wirklich nicht. Die verschiedenfarbigen Ockerfelsen im Naturpark von Luberon (in der Nähe von Apt) geben einem das Gefühl, sich irgendwo in den USA, aber nicht Europa zu befinden.
Es gibt drei Wanderwege: Weg 1 dauert ewig und man sieht die Ockerfelsen von allen Seiten. Weg 2 ist steil und steinig und furchtbar anstrengend, vor allem im August. Viel zu heiß. Wir raten ab. Wir haben bei der Hälfte kehrt gemacht und sind dann doch Weg 3 gegangen. Es ist immer noch extrem heiß, aber weniger anstrengend! Wir waren schwer beeindruckt vom Colorado de Rustrel!
Vorsicht mit der Kleidung: Die Ockerfarbe bekommt man so schnell oder vielleicht überhaupt nicht raus. Hierfür lieber extra Kleidung mitnehmen. Wir sahen einige Besucher, die uns mit Kriegsbemalung entgegenkamen und am WC-Waschbecken vergeblich versuchten die Farbe wieder runter zubekommen. Merke: Kriegsbemalung ist nur lustig, wenn sie wieder runter geht.
Nach wie vor wird hier Ocker abgebaut um Naturfarben für das Kunstgewerbe herzustellen.
Eintritt: 6€ pro Auto.
Die Dörfer der Provence sind natürlich ebenfalls sehr klischeehaft. Dazu aber ein extra Artikel!