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Was ihr über Island wissen solltet!

View from Perlan, Reykjavik, Iceland

Wir waren sicher nicht das letzte Mal in Island und wollen euch ein bisschen von unseren Erfahrungen erzählen. Ein paar der folgenden Dinge dürfte euch bereits bekannt sein. Das ein oder andere aber trotzdem hilfreich für eure Islandreise.

Die Sprache

Klang für uns ein bisschen verrückt, leicht kauzig vielleicht. Während unserer Fahrten hörten wir manchmal isländisches Radio. Es war seltsam, weil wir es einfach nicht zuordnen konnten.

Aber Isländer selbst unfassbar nett und hilfsbereit. Eigentlich spricht hier fast jeder mehr oder weniger gut Englisch. Es hat aber noch jeden gefreut, wenn man ein paar Wörter der Landessprache beherrscht.

Hallo = Halló

Danke = Takk/ Takk fyrir

Bitte = Plís

Entschuldigung = Afsakið

Tschüss = Bæ

Der erste Buchstabe in Þingvellir wird wie ein englisches ‘Th’ ausgesprochen. Der Buchstabe ‘ð’ wie in Hellisheiði wird ähnlich, aber weicher ausgesprochen.

Island ist sauber!

Ich bin pingelig und Island ist ein Traum. Überall war es sauber. Selbst wenn man in einem Trucker Diner irgendwo in der isländischen Pampa ist, kann man den Menschen hier definitiv keinen Hygienemangel vorwerfen.

Island ist teuer!

Vor allem Reisende aus Deutschland oder generell aus Mittel- und Südeuropa werden angesichts der Preise teilweise schockiert sein.

Das Preisniveau insgesamt ist sehr hoch, die gute Nachricht aber: Die spektakulären Naturschauspiele gibt’s größtenteils für lau. Selbst beliebte Attraktionen wie Geysir und Gulfoss kosten keinen Eintritt. Ausnahmen sind hier die Blaue Lagune (extrem teuer) und Museen sowie die Halgrimskirkja in Reykjavik (normale Preise).

Bis auf einen Tunnel nördlich von Reykjavik gibt es auch keine Mautgebühren. Tanken ist nur ein bisschen teurer als in Deutschland.

Essen und Trinken gehen ist in Island ganz sicher kein günstiger Spaß. Klar wussten wir schon vorher, dass wir hier mehr zahlen müssten. Aber der Blick auf die Speisekarte schockt dann trotzdem.

Man kann hier viel Geld sparen, wenn man selbst kocht. Wir hatten Glück mit unserer Unterkunft. Wir konnten auch mal kochen und uns für die Tagesausflüge Sandwiches machen.

Auch in Supermärkten merkt man die Preisunterschiede, es hält sich aber in Grenzen und ist daher eine gute Alternative zu den teuren Restaurants.

Vor allem Reykjavik soll kulinarisch in der Oberliga mitspielen und das kann man sicher mal gönnen. Für uns kam es aber nicht in Frage.

Außerdem gibt es noch eine weitere Möglichkeit günstig zu essen. Man lässt einfach den Ethnologen in sich raus, beobachtet die Eingeborenen und richtet sich nach ihnen. Dabei machten wir folgende erstaunliche Beobachtung.

Tankstellen – Außen pfui, innen hui!

Tankstellen in Island sollte man nicht mit unseren verwechseln. Oft sehen sie, wie viele Gebäude in Island, nicht so dolle aus. Aber innen können sie sich durchaus sehen lassen.

In der Regel befindet sich in jedem Olís (Tankstellenkette) ein Grill 66, ein gutes Diner mit vorzüglichen Burgern. Umgerechnet hatten uns Burger und Pommes pro Person ca. 8€ gekostet, was wir absolut fair finden.

Eine Hot Dog Bude möchten wir besonders hervorheben: Pylsuvagninn in Selfoss. Wir wollten eigentlich gerade zum Subway, da sind uns die vielen Autos aufgefallen, die vor dieser eigentlich unscheinbaren Bude mit glücklichem Würstchen Logo auffiel. Dem mussten wir natürlich auf den Grund gehen. Ergebnis: Mit die besten Hot Dogs, die wir je gegessen hatten.

Moral von der Geschicht: Iss wo ein Isländer in Sicht!

Island ist kalt!

Die passende Garderobe für Island in erster Linie lautet: warm anziehen. Selbst im Sommer hat es hier selten über 20°C und es regnet häufig.

Im Winter sollte man eine dicke Jacke und gute Schuhe haben. Beide gehören zur absolut notwendigen Grundausstattung. Wer nicht so viel Geld übrig hat, der sollte sich trotzdem warm, statt stylisch anziehen. Wer Geld hat, kann beides. Die Sachen von 66° North finde ich persönlich fantastisch und perfekt für Island!

Wir hatten viel Glück mit dem Wetter und Sonne satt, aber es hatte trotzdem nur ein paar Grad über Null. Zusammen mit Wind war es manchmal richtig kalt! Wobei man auch sagen muss, dass es natürlich für die nördliche Lage eigentlich sogar recht mild ist. Vergleichbare Gegenden in Norwegen oder Kanada sind da nochmal eine andere Kategorie.

Mietwagen und Verkehr!

Es heißt immer, ein Geländewagen sei notwendig. Das kommt ganz drauf an, was man möchte. Für befestigte Straßen sind auch bei etwas Schnee und Eis gute Winterreifen auf einem Kleinwagen ausreichend. Und Winterreifen sind Pflicht in Island.

Wer abseits der asphaltierten Straßen fahren möchte, dem sei zu Geländewagen geraten. Mit einem ‚normalen‘ Auto übernimmt die Versicherung sonst nicht die Kosten für die Schäden und man bleibt auf einem Batzen Geld sitzen.

Die Straßen sind allerdings gut geräumt und mit entsprechender Vorsicht reicht ein kleines Auto auch aus. Man muss bedenken, dass ein Geländewagen doppelt so viel kostet. Und das sind schnell mehrere hundert Euro!

Aber wie schon gesagt, es hängt davon ab, was man so vor hat. Ist man bereit, bei schlechter Wettervorhersage auch mal in der Unterkunft zu bleiben, kann man auch im Winter Island problemlos bereisen. Die Straßenräumdienste leisten tolle Arbeit.

Zum Thema Versicherungen möchten wir hier keine Empfehlungen abgeben, weil das jeder selbst entscheiden muss. Wir haben uns, wie immer, für Vollkasko ohne Selbstbeteiligung entschieden. Sand- und Ascheversicherung haben wir nicht dazu gebucht, weil das Risiko bei regelmäßigem Regen und nicht zu viel Wind gering ist.

Isländische Pferde!

Sie sind überall zu sehen und wunderschön. Viel gibt es nicht zu sagen, außer dass sie mit die schönsten Lebewesen sind und Frisuren haben, die so manche Menschen eifersüchtig machen könnten.

Sehr fotogen und oft hat man das Gefühlt, dass sie auch gerne für Fotos posieren.

Hipster Mekka Island!

Lange, dichte Bärte, und Karohemden? 66° North und Konsorten scheinen dafür verantwortlich zu sein, mit was die Hipster unseres Planeten ihre Kleiderschränke füllen. Sehr schöne Sachen kann man hier in Island kaufen, allerdings muss auch tief in den Geldbeutel greifen.

Das Hipstertum fällt nicht nur im Bereich Kleidung auf. Auch im Supermarkt sieht man alle Sorten von Skyr (isländischer Joghurt mit mehr Eiweiß und weniger Fett), gefühlt hundert Sorten und Marken glutenfreier, lactosefreier, veganer Superpowersmoothies.

Isländer glauben an Elfen!

Da wird man nicht nur von Icelandair drauf hingewiesen. Das ist hier kein Witz! Viele Einwohner Islands glauben an die Existenz von Elfen! Es gibt sogar eine Elfenschule und Experten, die vor Bauprojekten Gebiete überprüfen und Straßenumfahrungen planen.

Dort wo sich einst Elfen befanden oder sogar noch befinden sollen, darf nicht gebaut werden. Eine Berühmtheit im Rahmen der Elfen-und Sagaforschung ist die ‘Elfenbeauftragte’ Erla Stefánsdóttir. Sie wurde von isländischen Bauunternehmen und Privatpersonen kontaktiert, um ein Gutachten zu erstellen. Ihre Stelle als Elfenbeauftragte gab und gibt es nicht offiziell, aber jeder in Island nimmt die Sache sehr ernst, da es sich um Kulturgut handelt.

Ob man das jetzt lustig findet oder nicht: Wir finden zumindest den Gedanken dran extrem süß. Das macht die Isländer sympathischer als sie eh schon sind. Die Sagen und Geschichten werden von Generation zu Generation weitergegeben. Bei Gezeiten werden wir uns sicher genauer damit befassen!

Zivilisation ist nicht selbstverständlich!

Für Männer ist es zur Not egal. Für uns Frauen eine Plage. In der isländischen Pampa hat man leider nur zu selten die Möglichkeit ein stilles Örtchen zu finden. Es ist ratsam (leider) nicht allzu viel zu trinken, wenn man nicht auf ‚Wildpinkeln‘ steht.

Zu oft haben wir Autos am Straßenrand parken sehen, mit beschämt guckenden Frauen, die nicht wissen was sie tun sollen. Was sie plagte, konnten wir an ihrer Haltung sehen. Vor allem zwischen Vík und Jökulsárlón war es ein richtiger Alptraum – nix für Mädchenblasen!

Also: Jede Toilette nutzen, liebe Ladies. Die nächste Möglichkeit könnte weit weg sein!

Hot Tubs – das beste was man in Island machen kann!

Fast alle Dörfer in Island haben Bäder, selbst wenn sie noch so klein sind. Außerdem sind viele glückliche Besitzer ihres eigenen Hot Tubs. Bestes geothermales Wasser mit sehr angenehmen 42°C.

Ja, ja die Kälte und Schneestürme. Wenn der Wetterbericht das vorhersagt, solltet ihr das ernst nehmen. Damit ist in Island nicht zu spaßen. Blöd, wenn es passiert. Aber der Tag ist ja damit nicht verloren. Der lässt sich nämlich gut auch in einem Hot Tub verbringen.

Wobei man nicht allzu lange drin bleiben sollte. Nicht dass man noch umkippt.

Nordlichter

Wer will sie nicht sehen, die grünen, tanzenden Lichter am Himmel? Wenn man die Polarlichter sehen möchte, muss man sich auf das Winterhalbjahr konzentrieren.

Um genau zu sein, auf die Monate September/Oktober und März bis Anfang April. Das sind die Monate mit der höchsten Polarlichtwahrscheinlichkeit.

Wie man sie auf Bilder bekommt, könnt ihr hier nachlesen!

Zeit einplanen

Manchmal kann es einfach passieren, dass das Wetter es unmöglich macht weiter zukommen. Also solltet ihr nicht allzu viel einplanen, wenn ihr im Winter in Island seid. Oder wie wir eine feste Base haben und je nach Wetter die Trips planen.

Ach ja: Man darf in ganz Island maximal 90 fahren. Da ist man natürlich länger unterwegs als auf deutschen Autobahnen.

Wir hoffen, diese Liste bereitet euch etwas auf eure Reise vor. Da wir gewillt sind erneut nach Island zu reisen, sind uns weitere Tipps immer herzlich willkommen!




 



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