Bali wird als die Insel der Tausend Tempel bezeichnet. Tatsächlich weiß niemand, wie viele es wirklich gibt. Jeder Balinese, der es sich leisten kann, baut sich seinen Eigenen und wohnt auch darin. Außerdem hat jeder Ort mindestens drei und es gibt Haupttempel für die ganze Insel. Der Alltag der Frauen wird durch die tägliche Bereitstellung der Opfergaben geprägt. Wir fanden es wirklich bemerkenswert, wie viel Aufwand sie reinsteckten.
Aufgrund der Vielzahl der Tempel, muss man sich natürlich einschränken, wenn man hier nur zwei Wochen Zeit hat. Und ehrlich gesagt, reichten uns die Folgenden auch. Man sieht sich ja auch nicht jede Kirche in Bayern an. Was in unserer Liste der Wichtigsten fehlt: Der Gunung Kawi Tempel. Warum? Es war echt heiß und wir hatten keine Lust dazu. Kann passieren!
Infos zur Tempelbesichtigung
Das Wort ‘Pura’ bedeutet Tempel! In diesen finden zu bestimmten Zeiten Opferzeremonien für alle möglichen Götter statt. Während dieser sollte man nicht zu sehr auffallen. Eintrittspreise liegen zwischen 15.000 und 30.000 Rupiah. Zu den Tempelbesichtigungen sollte man einen Sarong mitnehmen, ansonsten muss man ihn sich ausleihen (kostenpflichtig). Nur so zur Info!
1. Pura Tanah Lot
Der „Meerestempel“ ist der Bekannteste und der mit Abstand meist besuchte. Zumindest während des Sonnenuntergangs. Zu Recht, da auch am schönsten!
In den Tempel sind wir nicht, da diesen erstens nur die Gläubigen betreten dürfen und zweitens wir ihn von weiter weg schöner finden.
Man muss etwas aufpassen, nicht von einem Selfie-Stick erschlagen zu werden oder vom fotowütigen Mob die Klippen hinunter gestoßen zu werden. In den unterschiedlichsten Sprachen wurde geflucht. Wir fanden es aber eigentlich nur lustig! Und der Sonnenuntergang war hier wirklich atemberaubend!
2. Pura Luhur Uluwatu
Der Felsentempel – für uns der Schönste unter den Tempeln. Es war gut was los, aber deutlich weniger als bei Tanah Lot. Wir können uns nur schwer vorstellen, dass irgendwo mehr los ist als bei Tanah Lot.
Die Bucht bei Uluwatu ist sehr wild. Und der Sonnenuntergang hier spektakulär. Ja, wir mögen Sonnenuntergänge! Es gibt vielleicht keinen Ort der Welt der bei einem schönen Sonnenuntergang nicht gut aussieht. Unmöglich, dass Bilder da schlecht werden. Ja, wir haben ein Faible für Sonnenuntergänge!
3. Pura Besakih
Der Muttertempel ist der wichtigste hinduistische Tempel Balis und befindet sich im Norden des Landes. Gegründet wurde er vermutlich im 8.Jh.n.Chr. Hindus aus ganz Indonesien pilgern hierher. Und obwohl dieser Tempel der wichtigste ist, waren hier kaum Touristen. Auch in Reiseführern geht dieser Tempel unter.
Wir finden, der Unterbewertetste unter den Tempeln. Die ganze Anlage ist riesig, sehr gepflegt und spektakulär.
ABER: Hier haben wir mit die dreistesten Abzockversuche während unseres Aufenthaltes erlebt.
Generell versucht jeder in Bali einen abzuzocken. So dreist ist es uns bisher noch nirgends aufgefallen. Da es bei Pura Besakih wenig Touristen gibt, sind sie umso besessener davon.
Es fängt gleich nach dem bezahlen des Eintritts an: Man wird gebeten für den Tempel zu spenden – was wir taten. Allerdings eine realistische Summe. Man bekommt eine Liste vorgesetzt, in welcher aufgelistet wird, welcher Tourist wie viel gespendet haben soll. Damit wird psychologischer Druck ausgeübt. Die angeblich gespendeten Summen wirkten jedoch astronomisch und wir zweifelten die Echtheit an.
Anschließend sagte man uns, man darf den Tempel nicht ohne Guide betreten. Dieser kostete ebenfalls eine stolze Summe. Wir lehnten ab und gingen ohne Guide los.
Oben angekommen (steiler Fußmarsch-sehr anstrengend) standen wieder welche. Da gerade irgendeine Prozession war, wir nicht unangenehm auffallen wollten und der Guide uns sagte, dass es uns nur ein Trinkgeld kosten würde, willigten wir ein.
Er war auch ein guter Guide, sehr lustig. Am Ende der 20-minütigen Führung gaben wir ihm ein Trinkgeld. Er war jedoch nicht zufrieden und nannte uns eine bestimmte Summe. Wir überlegten. Und gaben ihm nicht mehr.
Teil des Reisens nach Bali ist, damit klar zu kommen, dass sie von Karma sprechen und nicht ihr Gesicht verlieren wollen, bezüglich Touristen aber anscheinend andere Regeln gelten. Wir blieben trotz unserer Verärgerung höflich. Was man hier wirklich tun sollte.
4. Pura Ulun Danu Bratan
Der Wassertempel sieht in der Regenzeit besser aus, da er dann von Wasser umgeben und entsprechend frei von Touristen ist. Der See hier ist ein Vulkansee, dessen Wasser als heilig gilt. Er stammt aus dem 17. Jh.
Auch dieser Tempel befindet sich im Norden Balis. Es kann hier tatsächlich mal frisch werden. Es ist viel los. Im Gegensatz zum Süden, ist man im Norden kaum auf ausländische Besucher eingestellt.
5. Pura Taman Ayun/Royal Temple of Mengwi
Dieser stammt ebenfalls aus dem 17. Jh. und ist eines der wichtigsten Tempel in Bali.
Die Tempelanlage ist schön angelegt und nur wenig besucht. Was es angenehm machte, sich alles anzusehen. Sie steht auf einer Flussinsel, weshalb sie Gartentempel im Wasser genannte wird.
6. Pura Tirta Empul
Dieser Tempel ist bekannt für sein heiliges Wasser. Balinesen führen hier Reinigungsrituale durch. Übersetzt bedeutet der Name auch Heilige Quelle.
Wir sind nicht rein, da wir mit dem Reinigungsritus nicht vertraut waren. Nur schnell für ein Foto rein, fanden wir persönlich etwas respektlos. Muss aber jeder selbst entscheiden. Gestört hatte es die Gläubigen zumindest nicht. Einige Touristen informierten sich wohl vorher schon, denn sie kannten den Ritus.
Auch dieser Ort hier ist sehr überlaufen.
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