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Eigentlich könnte man mit diesen für Irland typischen Klischees den Artikel auch schon wieder beenden. Diese beschreiben Irland doch recht genau und los werden sie sie sowieso niemals wieder. Aktuell ist Irland mit seiner jährlichen Irish Red Head Convention im Gespräch.
Gut, ein bisschen mehr gibt’s hier schon zu sehen. Und zu erzählen.
Dublin – Studium, Party, Sightseeing
Mich jedenfalls lockte diese Mischung, ein knappes halbes Jahr in Dublin zu studieren. Ich lebte in einer spannenden, jungen und leider auch sehr teuren Stadt. Teuer, obwohl vieles 2009 dank der Wirtschaftskrise um knapp 20% günstiger war als noch zwei Jahre zuvor. Ein Guinnes für knapp 5€ war jedenfalls nicht ungewöhnlich.
Keltischer Tiger
Es gibt einige Eigenheiten, die auf die keltische Vergangenheit zurückzuführen, die das Land umso liebenswerter machen. Die Landessprache ist, neben Englisch, Irisch. Seit einigen Jahren lernen wieder alle Schüler zumindest einige Grundlagen in der Schule.
Von Relevanz für mich waren aber eigentlich nur: Slaínte (Prost, gesprochen Slantsché) und Garda (so heißt hier die Polizei). Nur im Westen gibt es ein paar kleine Dörfer, in denen einige Menschen im Alltag irisch sprechen.
Völlig untypisch für Europa: Fußball ist nicht der beliebteste Sport, sondern Rugby, Gaelic Football und vor allem Hurling.
Bei uns völlig unbekannt, sind besonders die letzten beiden extrem beliebt und die Stimmung in den Pubs bei den wichtigen Spielen unbeschreiblich.
Studieren
Die Unis haben, allen voran das altehrwürdige Trinity College, einen sehr guten Ruf. ‚Meine‘ Uni, das University College Dublin, an dem schon James Joyce lernte, konnte aber auch glänzen.
Der Aufenthalt im Rahmen des ERASMUS-Programms war sehr gut organisiert und die Vorlesungen waren anspruchsvoll, ließen mir aber auch genug Freizeit.
Party
Bekannt für die Häufung von Pubs ist das Viertel ‚Temple Bar‘ unweit des Liffey Flusses. Natürlich ist es dort sehr touristisch, man kann aber auch wirklich viel Spaß haben. Die Pubs können oft auf mehreren Etagen mit unterschiedlichen Livebands aufwarten und die Stimmung ist vor allem am Wochendende sehr gut.
Eintritt ist fast immer frei, Getränke sind dafür umso teurer. Perfekt, um mit Freunden feiern zu gehen. Clubs haben uns eher weniger überzeugt, waren aber gar nicht nötig, weil es genug Pubs gibt.
Sightseeing
Dublin selbst hat touristisch eher wenig zu bieten. Das Trinity College ist wunderschön, besonders die Bibliothek. Ein paar nette Kirchen und eine schöne Lage am Liffey bzw. an der irischen See und im Norden das Malahide Castle.
Sehr schön sind allerdings auch einige Orte in der direkten Umgebung, die sich perfekt für Tagesausflüge eignen:
Howth
Mit der DART (Dublin Area Rapid Transport) kann man in einer knappen halbe Stunde nach Howth fahren, einer Halbinsel im Norden Dublins. Im Hafen sieht man regelmäßig Seehunde und kann wunderbar Fish & Chips essen.
Ein kleiner Wanderweg bietet schon nach wenigen Minuten wunderbare Ausblicke ins Grüne und über das Meer. Irland im Kleinen, nur wenige Meter von der Haupstadt.
Dun Laoghaire und Killiney
Im Süden Dublins, ebenfalls mit der DART zu erreichen, liegt der schöne Küstenort Dun Laoghaire (keltisch, in Englisch würde man es Dun Leary schreiben). Killiney, ein paar Stationen weiter liegt toll in einer Bucht, die oft mit der Bucht von Neapel verglichen wird. Dezent übertrieben, aber trotzdem schön.
Newgrange
Ein altes keltisches Grab. Architektonisch interessant, doch besonders die Tatsache, dass die Menschen vor 5000 Jahren das ganze Gebilde so ausgerichtet haben, dass die Sonne nur genau zur Wintersonnwende ins Innere scheint, ist beeindruckend.
Glendalough
Ein altes Kloster im Süden Dublins, in einem Tal in den Wicklow Mountains gelegen. Schön an einem See verbreiten die Ruinen morbides Flair. Besonders der alte Friedhof ist sehr fotogen.
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