Über diese wunderschöne Insel gibt es zahlreiche Gedichte und Lieder. Diese sind aber alle Mist, wenn man die Insel mit eigenen Augen gesehen hat. Vielleicht ist Capri auch meine Lieblingsinsel.
Vor vielen, vielen Jahren war ich (Burcu) im Rahmen einer Klassenfahrt auf Capri. Schon damals fand ich die Insel unfassbar schön. Ein Teenie sieht Dinge aber manchmal anders und es bedarf ein bisschen Reife, Dinge auf eine bestimmte Art und Weise wahrzunehmen. Und so freute ich mich, als wir die Tickets für den Bootstrip nach Capri kauften.
Capri-Tour
An der gesamten Amalfiküste bis hin nach Neapel werden Capri-Touren angeboten. In unterschiedlichen Preisklassen, je nach Luxusbedürfnis. Wir zahlten im Mai (Nebensaison) pro Nase ca. 35€. Also kein Luxus, aber trotzdem Speedboat.
Von Minori aus dauerte die Fahrt ca. zwei Stunden. Aber auch nur solange wegen den Stopps in Amalfi und Positano!
Aus irgendwelchen Gründen kam uns die Fahrt aber nicht solange vor. Allerhöchstwahrscheinlich weil die Aussicht während der Fahrt nicht von schlechten Eltern ist.
Die übervolle Piazetta di Capri
Der Plan war folgender: Wir wollten die Via Krupp hoch Richtung Augustus Garten. Ging nicht. Via Krupp war gesperrt. Also mit dem vollem Minibus hoch. Die Bootsfahrt machte hungrig. Also erst mal ne Calzone. Dann weiter durch den Ort Capri bis zur Piazetta. Die über, über, übervolle Piazetta.
Vollgestopft mit Menschen aus allen Bundesstaaten der USA. Ein paar Asiaten. Und ein paar Italiener. Bisschen Deutsche.
Es war so viel los hier, dass wir uns erst mal nicht lange hier aufhielten. Schon gleich in einer der Nebengasse wurde es schlagartig ruhig.
Der Ort mit seinen weißen Gassen kann also wunderschön und angenehm sein.
„Don´t touch my lemons!“
Bevor es in die Gärten des Augustus ging, durfte eine frischgepresste Touri-Limonade nicht fehlen. Der Besitzer des Standes war nicht so amused über Touristen die seine Limonen anfassten: „Don´t touch my lemons“- „Why?“- “Because they´re my lemons”- “I want to buy them”- “NO! They´re my lemons!”
Gut, es sind seine Limonen. Das hatten dann auch die Touristen verstanden. Man sollte sie nicht anfassen, wenn sie verkauft werden oder als Deko dienen sollen. Nicht dass die Insel oder die Amalfi-Region generell arm an Limonen wäre. Egal! Es sind seine Limonen!
Die Gärten des Augustus
Eintrittspreis: 1€. Haben schon mehr für unsere Ausflüge bezahlt. Und der eine Euro ist hier auch gut investiert. Es ist ein wunderschön angelegter Garten mit einer tollen Aussicht! Achtung: Nicht von Touri-Gruppen niedertrampeln lassen. Wahlweise kann man auch bisschen warten, da sie schwallweise in die Gärten eingeschleust werden.
Was man noch in Capri machen kann und was man (vielleicht) sein lassen sollte
Gleich vorab: Aus Mangel an Zeit, aber vor allem Geduld haben wir die Grottenfahrt nicht gemacht. Die Schlange ist unendlich und der Besuch der Grotte sehr teuer. Aus Mangel an Zeit haben wir Anacapri nicht gesehen.
Innerhalb unseres sechsstündigen Tagesausfluges konnten wir aber eine dreistündige Wanderung im Südosten der Insel machen. Warum wollten wir das? Ruhe und ‘Off the beaten path’ und so…
Diese Wanderung endete mit der letzten Hürde, die wir im Anschluss als „Scala di Diavolo“ bezeichnen. Warum? Wahrscheinlich sind wir noch nie so viele unerträgliche Treppenstufen hoch. Teile meiner inneren Organe sind wahrscheinlich noch dort… Da die einzelnen Treppenstufen so hoch waren, mussten die Männer mit „#DadBods“ ihre Wampe hochhalten, um ihre Knie heben zu können. Meine Güte, das war was!
Von diesen Treppen haben wir leider keine Bilder. Wir waren damit beschäftigt am Leben zu bleiben! Die Aussicht während der Wanderung war es allerdings wert und der Vino mit Ausblick ebenso! Die Bar „Trattoria Le Grottelle“ hat uns geholfen, wieder einen Normalzustand zu erreichen! (Hier führt übrigens auch ein ganz angenehmer Weg vom Ort Capri hin, also auch ohne Höllentrip erreichbar) Die Bedienungen sind hier übrigens wirklich goldig!
Nicht weit von der Trattoria befindet sich das Arco Naturale. Beeindruckend und wunderschön!
Capri ist teuer
Ein Vino an der Piazetta: Minimum 9€- haben wir die gezahlt? Ja (flüster). Ein Limoneneis: 3€. Geht. In Rom zahlt an manchen Orten mehr.
Restaurants: Teuer. To-Go-Snacks: Bezahlbar und ähnlich gut wie Restaurants. Irgendwas muss man ja essen. Für eine gute und große Calzone: 4€.
Limoncello lieber auf dem Festland in normalen Supermärkten kaufen. Nicht in Rom, nicht auf Capri. Gut, wer will, solls zahlen. Uns ist es egal. Aber man spart sich eben was.
Insel der Reichen
So schön die Insel ist: Die Übernachtungen sind extrem teuer. Deswegen haben wir auch nur einen Tagesausflug gemacht. In irgendeiner Zeitung hatte ich gelesen, dass man hier nach seinen Koffern beurteilt wird.
Die Insel ist wunderschön. Selbst wenn wir uns diese Koffer leisten könnten- wir würden diese trotzdem nicht kaufen, eine Übernachtung auf Capri buchen und die Hotelmitarbeiter mit Trinkgeld bestechen!
Lang lebe Capri!
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