Der Plan war ja, eine unaufgeregte, entspannte Zeit in Portugal zu verbringen. Und dieser Plan ist aufgegangen. Nach Porto ging es via Mietwagen weiter nach Sesimbra, der Urlaubsort der Lissaboner. Hier sind wir fünf Nächte geblieben.
Sesimbra
Sesimbra liegt etwa 30km südlich von Lissabon an einer geschützten Bucht mit einer schönen Promenade und einem wunderschönen Sandstrand, der den traumhaften Namen Praia da California trägt. Es ist ein netter, unaufgeregter Ort mit einigen Restaurants. Da hier eher Locals verkehren, sind die Preise auch entsprechend klasse. (Beispiel: Ein Glas Wein in einem Café für 1,30€).
Der innere Teil des Ortes wirkt etwas wie aus der Zeit gefallen. Viele der Häuser in dem Ort sind dekoriert mit Azulejos. Aber nicht die extra fake aufgehübschten (auch wenn die auch schön sind). Ich meine, die Authentischen. Meine Abneigung gegenüber diesem inflationär gebrauchten Wort ist enorm und doch ist es das einzige was mir gerade einfällt. Originale Häuser mit original abgef… Charme. Zumindest teilweise.
Die Stadt Sesimbra hat Künstler der Umgebung beauftragt die Straßen mit ihrer Kunst aufzuhübschen und so kamen sie dem nach. Die Wände, Türen und Fenster mancher Häuser zeigen nun das Leben des Dorfes mit seinen alten Fischertraditionen.
Ganz im Gegensatz zu unserem Airbnb, welches einer der Wohnungen in dem riesigen Betonbunker war. Einerseits wäh, aber andererseits hatten wir eine großartige Aussicht auf das Meer und die Wohnung war wirklich sehr schön. Wir verlinken sie hier nicht, da unsere Vermieter gerade dabei waren einen Käufer für diese Wohnung zu finden.
Wir hatten sehr gemischtes Wetter. Mal Sonne, mal Wolken, mal Regen, aber von allem nie wirklich lange. Wenn man nicht viel vorhat, ist es ok. Wenn man aber eigentlich noch auf den Castelo de Sesimbra raufwollte, war das leider eine bescheidene Situation. Egal. Dann eben das nächste Mal.
Restaurant Tasca do Isaías
Wir lieben authentische (Kotz-siehe weiter oben), rustikale, portugiesische Küche. Vor allem Fischgerichte. Da kam uns das Tascas do Isaías sehr gelegen. Dieses Lokal gibt es seit 1966 und hat eine riesige Stammkundschaft. In der tiefen Nebensaison (ab November denken wir) hat der Laden geschlossen. Nochmal Glück für uns.
Wir sagen das alles deswegen, weil es der einzige Laden in der Nebensaison ist, bei dem sich draußen eine Schlange bildet. Man muss rechtzeitig da sein, reservieren gibt es nicht. Genauso wenig wie eine Speisekarte. Man sagt, welchen Fisch man möchte und sie grillen ihn dann draußen. Man sitzt teilweise mit Fremden an einem Tisch. Was zumindest uns sehr interessante Unterhaltungen beschert hat.
Tascas Santiago
Eine weitere Empfehlung bekommt das Tascas Santiago wegen der Seafoodplatte. Wir sind eher aus der Not dahin, weil Montagabend sehen die Chancen zum Essen gehen in Sesimbra eher mau aus (zumindest im Oktober). Nichtsdestotrotz sind wir fündig geworden. Und zwar in einem Metal Schuppen.
Es war jetzt aber nicht so schlimm, als dass man sich da nicht mit Baby reinsetzen konnte. Die Seafoodplatte war wirklich gut und günstig (Platte für zwei für 30€) und wir empfehlen auch diesen Laden gerne weiter.
Parque Natural da Arrábida
Von Sesimbra aus machten wir uns auf den Weg nach Setúbal. Unterwegs machten wir halt im wunderschönen Parque Natural da Arrábida. Er liegt zwischen den beiden Städten und wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Naturschutzgebiet. Seine Beliebtheit verdankt er den wunderschönen Stränden, die durch ihre geographische Lage dem wilden Atlantik nicht so ausgesetzt ist. Entsprechend überbevölkert ist die Gegend in den Sommermonaten.
Hier findet man auch den Praia de Galapinhos, ein wunderschöner Strand entlang einer Steilküste, umgeben von Bergen. Zum Angucken perfekt. Zum Baden oder Spazieren gehen vielleicht auch. Aber vor allem als Stopp für ein Fläschchen Milch with a view kam er gut an. Anschließend hat sich Tilda für ein kleines Fotoshooting bereit erklärt.
Wie man sich aber denken kann, läuft mit Baby nicht jede Fahrt ganz smooth und Tilda hat mehrmals ihr Veto eingelegt. Der Maxi -Cosi-Knast kommt bei Babys nicht so gut an und man muss deutlich mehr Zeit einplanen. Road Trips finden halt oft nur die Eltern cool.
Setúbal
In Setúbal hat es uns zur Festung Forte de São Filipe verschlagen. Die Festung wurde im 16. Jahrhundert gebaut. Von der Terrase des Cafés hat meinen einen tollen Blick über die Stadt.
Im Inneren der Festung gibt es ebenfalls ein Café, das aber eher musealen Charakter hatte. Es war megaschön eingerichtet und wäre für den normalen Betrieb auch zu Schade. Auch hier hatten wir wieder eine Fotolocation gefunden.
Ebenfalls in das Burggelände integriert war eine kleine Kirche komplett mit blauen Azulejos dekoriert. Wahnsinnig schön und aufwendig ohne Ende.
Dass das ganze Burg-/Festungsgelände so schön ist, hatten wir so nicht auf dem Schirm. Zumindest bei Ausländern ist es glaube ich nicht so bekannt. Mal schauen, wie lange noch. Wir gehen davon aus, dass ihr mit dieser Information vertraulich umgeht. Und bitte schön!
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