Paris des Nordens, Tor zum Eismeer, Polarlichter Hauptstadt. Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Beschreibungen für Tromsø, die sind uns aber egal.
Wichtig ist, dass es eine super schöne Stadt mit hoher Lebensqualität ist und wir gerne hier leben würden, wären da nicht die sonnenlosen Monate. Das geht Jan und mir leider etwas zu weit und die Skandinavien-Liebe ist dann doch nicht sooo groß. Tageslicht beats Polarnacht.
In Tromsø könnt ihr alles erleben, was euer Norwegenherz so begehrt. Nordlichter, Polarnacht und Mitternachtssonne. Außerdem könnt ihr vor allem das Adjektiv ‚nördlich‘ setzen und ihr werdet es wahrscheinlich in Tromsø finden: die nördlichste Universität, die nördlichste Brauerei, den nördlichsten Dom, etc.
Hard Facts
Zuerst: Wie kommt ihr vom Flughafen in die Innenstadt Tromsøs? Normalerweise nehmen wir uns einen Mietwagen. Da uns unsere Reise im weiteren Verlauf aber nach Senja führt und wir dafür einen Camper gemietet hatten den wir zwei Tage in Empfang nehmen würden, diesmal eben nicht.
Am einfachsten erreicht ihr die Innenstadt mit dem Bus: Tickets im Vorverkauf (Kiosk oder Automat an der Haltestelle) für den Linienbus kosten 3€ (im Bus 5€). Der Expressbus kostet 10€ pro Person und ist nur ein paar Minuten schneller. Lohnt sich also nicht.
Mit einem Hotel in der Innenstadt ist alles Sehenswerte zu Fuß erreichbar. Man kann auch ohne Problem bis zum Cable Car, was von der einen Seite der Brücke zur anderen nach Tromsdalen etwa 20 Minuten dauert. Falls ihr keine Lust dazu habt: Busfahrten kosten zwischen 3-5€.
Hotels in Tromsø
Wir hatten zwei Hotels während unseres Aufenthaltes in Tromsø. Die ersten zwei Nächte unserer Reise verbrachten wir im Enter City Hotel. Kleine, saubere Zimmer mit kleiner Küche und eigenem Bad – gut bezahlbar. Die Lage ist ausgezeichnet. Absolute Empfehlung für dieses Hotel.
Die letzte Nacht unserer Reise verbrachten wir im Enter Backpack Hotel diesmal nicht mit eigenem Bad und eigener Küche. Es war aber alles sauber und ruhig. Auch hier war die Lage sehr gut.
Essen in Tromsø
Alle Länder nördlich von Deutschland sind etwas teuer für die Durchschnittsbevölkerung. Da bin ich in einem der Kopenhagen Posts schon drauf eingegangen. Dennoch zieht es Deutsche jedes Jahr immer in Horden in den Norden. Das Geld empfindet meiner einer wohl als gut investiert.
Damit ihr nicht pleitegeht und verhungern müsst, würden wir euch viel Selbstversorgung ans Herz legen. Im Rema 1000 könnt ihr einigermaßen günstig einkaufen.
Falls ihr doch Lust habt mal draußen zu essen und keine Berührungsängste mit fettigem Essen habt:
Das Burgr beglückt euch mit sehr leckeren Burgern zu bezahlbaren Preisen (also für Norwegen). Abgesehen davon ist der Laden ein Nintendo 64 Himmel inklusive Konsole, die vor allem Asiaten nicht mal während dem Essen aus der Hand lassen können. Ein optisch, thematisch und kulinarisch gelungener Burgerladen.
Die Raketa Pølser bezeichnet sich selbst als ‚Tiniest bar in the world‘ und nährt euch mit wertvollen Inhaltsstoffen deliziöser Hotdogs. Vor allem die Rentier-Wurst ist mega lecker. Bezahlbar ist es auch, wahrscheinlich die günstigste Art euch auswärts zu ernähren.
Sehenswürdigkeiten in Tromsø
Tatsächlich hat diese kleine Stadt auch wirklich sehenswerte Orte. Ein Tag mit gutem Wetter sollte reichen alles zu sehen. Außer ihr plant eine Wanderung, dann rechnet mit zwei Tagen.
Eismeerkathedrale/Ishavskatedralen
1965 wurde das Wahrzeichen Tromsøs fertiggestellt und ist architektonisch sehr gelungen. Es ist der nördlichste protestantische Dom der Welt und ist einen Besuch wert. Eintritt kostet 5€. Den haben wir uns gespart, da man schon vom Eingang gesehen hat, dass sie von innen sehr random aussieht. Außerdem gutes Wetter und so. Uns zog es weiter zum Storsteinen.
Storsteinen
Im Stadtteil Tromsdalen befindet sich die Seilbahn ‚Fjellheisen‘, welche all die netten Menschen der Welt auf die 418m hohen Berg namens Storsteinen transportiert.
Vom Berg hat man einen famosen Blick über die Stadt, die Schären, Fjorde und hohen Berge. Während der Sommermonate bekommt man die Mitternachtssonne, im Winter die Nordlichter vom Feinsten serviert.
Eine Wanderung ist auch möglich. Wir sind mit der Seilbahn hochgefahren (pro Person 16€ einfach, Hin- und Zurück 23€) und zu Fuß die Sherpa-Treppe zurück. Es war runter schon so anstrengend, dass wir den Schmerz der Wanderer nach oben nur erahnen konnten. Runter lohnt es sich zu gehen, da man immer wieder einen tollen Ausblick genießen kann. Nach oben wäre ich persönlich zu fertig für irgendwelche Zwischendurch-Ausblicke und würde es als Strafe für die zuvor verzehrten Burger verstehen.
Hafenbereich
Zum Hafenbereich gibt es nicht viel zusagen, außer dass er sehr schön ist. Eine Mischung aus Kitsch-Norwegischem Bootshafen kombiniert mit modernem skandinavischen Design. Und vielen teuren Restaurants natürlich. Optisch auf jeden Fall sehr gelungen.
Die Roald Amundsen Büste befindet sich hier neben dem Polarmuseum. Dieser werte Herr hat von Tromsø aus seine Expeditionen Richtung Nordpol angetreten und war einer der ersten Menschen, die Arktis und Antarktis erforschten.
Altstadt
Die Altstadt ist nicht sonderlich groß, aber sehr süß und mit der langen Fußgängerzone auch ziemlich ruhig. Man bekommt hier das wichtigste, aber mehr auch nicht. Dank der ganzen Kreuzfahrttouris gibt es etwas zu viele Souvenirshops. Aber gut. Wir waren Zeugen: die Leute kaufen das Zeug wirklich.
Erwähnenswert für die Altstadt sind die Tromsø Kathedral und die Tromsø Library. Letztere erinnert optisch an einen Eisberg und passt entsprechend zur Gegend.
Außerdem wären da noch die Ølhallen. Sie ist der älteste Pub der Stadt und wurde 1929 eröffnet.
Die Preise sind saftig, wie immer. Wer den Duft von Bier in der Luft zu schätzen weiß, wird hier glücklich werden. Der Rest kann draußen weiteratmen.
Ansonsten schaut wenigstens kurz beim Eisbär vorbei. Der war schon cool.
Wochenendhimmel der Tromsøer: Sommarøy
Wir hatten leider wirklich bescheidenes Wetter am letzten Tag unserer Reise. An diesem Tag wollten wir noch einen schönen Tag im Wochenenddomizil der Tromsøer verbringen.
Während die Fahrt Richtung Insel mit einem traumhaften Sonnenuntergang sehr vielversprechend war, war der nächste Morgen leider eine Enttäuschung.
Aber seht euch die Schön-Wetter-Bilder an und sagt uns, dass es dort nicht wunderschön aussieht. Traut euch, wenn ihr könnt!
Fun Fact: Der spitze Berg auf dem Bild diente als Inspiration für die Tromsøer Eismeerkathedrale. Wer mehr weiß, weiß mehr!
Wir werden es bei einem weiteren Besuch sicher wieder versuchen.